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„The Whale“: Die neue Arktis-Attraktion

Von urzeitlichen Steinbildern und dem biblischen Jonas im Bauch des Wals bis Herman Melvilles Moby Dick: Wale faszinieren die Menschheit seit jeher. Von der norwegischen Insel Andøya aus kann man die Meeresriesen friedlich durch den Ozean ziehen sehen. Deshalb strömen jährlich rund 50.000 Besucher in die kleine Stadt Andenes, seit hier vor 32 Jahren die erste Wal-Safari angeboten wurde. Jetzt entsteht vor Ort eine weitere Attraktion: „The Whale“. Ein Besucherzentrum, das dem lebendigen Faszinosum „Wal“ mehr als gerecht wird.

Im Mittelpunkt: Der Wal

„Wir wollen einen Ort, eine Ausstellung und ein Zentrum der Kunst schaffen, wie es die Welt noch nie gesehen hat“, erklärt Andøys Bürgermeister Jonni H. Solsvik. Über drei Jahrzehnte habe sich gezeigt, dass die großen Pottwale, die nordwestlich von Andenes leben, ein beständiges Phänomen sind: „Dies gibt uns einen einzigartigen Ausgangspunkt, um die Geschichte der Wale zu erzählen. Jetzt geben wir der Welt eine ganz neue Attraktion, bei der der Wal im Mittelpunkt steht“.

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Sieger des internationalen Wettbewerbs um dieses einzigartige Projekt: Das für seine außergewöhnlichen Designs berühmte, dänische Büro Dorte Mandrup. Und das Konzept, das „The Whale“ damit nun zugrunde liegt, ist in der Tat spektakulär.

Top-Spezialisten für „The Whale“

Mit dabei in Mandrups Sieger-Team sind Spezialisten, die zum Plan eines respektvoll in Naturlandschaft gesetzten Bauwerks mit Museumscharakter passen. Dies sind etwa Marianne Levinsen Landskab für Landschaftsarchitektur und JAC Studio für jene der Ausstellungen. Ebenfalls involviert: das Ingenieurbüro Thornton Tomasetti und AT Plan & Arkitektur, sowie Meeresforscher Nils Øien und Museumskurator Anders Kold

Wir werden nicht nur Architektur in bemerkenswerter Landschaft schaffen, sondern auch dazu beitragen, das Verständnis für Wale und die Erhaltung des Meereslebens zu verbessern

Dorte Mandrup, Architektin

„Die Auswahl eines Siegers des Architekturwettbewerbs war eine große Herausforderung, weil wir mehrere Vorschläge von sehr hoher Qualität hatten. Das Projekt von Dorte Mandrup ist jedoch ein klarer Sieger. Es erfüllt die Wettbewerbskriterien auf beste Weise“, betont Børre Berglund, CEO von The Whale AS und Jury-Vorsitzender des Architekturwettbewerbs.

Mandrups Konzept sei „poetisch und leise“, zugleich aber aufregend und ungewöhnlich. Damit habe man die Möglichkeit, eine Weltklasse-Attraktion zu schaffen. 

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Der architektonische Wal wird am Rande des Ozeans aus der dramatischen norwegischen Landschaft herauswachsen. Er erhebt sich wie ein sanfter, natürlicher Hügel am felsigen Ufer. Ganz so, als hätte ein Riese eine dünne Schicht der Erdkruste angehoben und darunter einen Hohlraum erzeugt. 

„The Whale“ wird Ausstellungsräume, Büros, ein Café und ein Geschäft beherbergen. Besucher werden auf dem Dach herumspazieren und freien Blick auf Meer, Berge, Mitternachtssonne oder sogar Nordlicht genießen können.

Design, das der Landschaft folgt

Die Landschaft war für Mandrup entscheidend bei der Formgebung. Die parabolische Form des Daches wird durch drei erhöhte Punkte des Geländes definiert, das Fundament vom natürlichen Boden. Große Fenster öffnen sich zum Archipel hin und verbinden die Ausstellungsräume visuell mit der weiten Umgebung.

Die Verbindung von Gebäude und Natur wird durch den Einsatz von Stein zusätzlich verstärkt. Auch das geschwungene Dach wird mit Steinen bedeckt, die auf natürliche Art patinieren. Damit wird die Harmonie zwischen der norwegischen Landschaft und dem Neubau unterstrichen.

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„Wir werden nicht nur Architektur in einer weiteren bemerkenswerten Landschaft schaffen. Wir werden auch dazu beitragen, das Verständnis für Wale und die Erhaltung des Meereslebens zu verbessern“, schildert Dorte Mandrup. „Hier, am Rande des Ozeans, werden wir in herrlicher und uralter Landschaft Zeichen setzen. Diese Gelegenheit bringt große, motivierende und inspirierende Verantwortung mit sich“, freut sich die Architektin.

2022 soll „The Whale“ eröffnet werden

Dass das Büro Dorte Mandrup besonders achtsam auf Natur und Umfeld eingeht, hat es bereits in vielen Projekten bewiesen. Gute Beispiele sind etwa das Wattenmeer-Zentrum im dänischen Ribe oder das Eisfjord-Zentrum in Ilulissat (Grönland). Beide liegen in sensiblen Zonen und zählen zum UNESCO-Weltnaturerbe. Auch „The Whale“ soll sich künftig nicht nur behutsam in die Landschaft einfügen, sondern ein ergänzendes Element hinzufügen.

Architektur als Tier- und Umweltschutz

Architektin Dorte Mandrups erklärtes Ziel: Meeresumwelt und Tiere sollen durch Kunst, Wissenschaft und Architektur geschützt werden. Die Eröffnung des spektakulären Neubaus ist für 2022 geplant.

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Zum im Frühjahr 2019 von The Whale AS ausgeschriebenen Wettbewerb wurden 37 Entwürfe eingereicht. Vier davon qualifizierten sich für die Endrunde. Neben Dorte Mandrups Projekt auch jene der renommierten Architekturbüros BIG, Snøhetta und Reiulf Ramstad

Große Erwartungen

Dorte Mandrups Konzept wurde Anfang November zum Sieger erklärt. Die Region setzt hohe Erwartungen in das Projekt. Bürgermeister Jonni H. Solsvik: „Diese Einrichtung wird Andøy in die Lage versetzen, wichtigstes Walziel Nordeuropas zu sein“.

The Whale soll helfen, die Meeresriesen besser zu verstehen und mehr über sie zu lernen. Und zwar in einem Bauwerk, dessen Design sich respektvoll vor diesen faszinierenden Lebewesen verneigt.

Text: Elisabeth Schneyder
Bilder: MIR / Dorte Mandrup

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