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Markenzeichen: Silbergraue Lärche

Selten freuen sich Menschen über das Ergrauen. Es sei denn man hat es mit dem Lärchenholz zu tun: Hier wird die besondere Färbung des Holzes im Angesicht der Witterung von den meisten regelrecht herbeigesehnt. Nach einigen Jahren im Außenbereich erhält die Lärche ihre typische, silbergraue Patina.

Die Verwendung von Lärchenholz hat in Europa eine lange Tradition. Mit gutem Grund: Es ist ein besonders langlebiger Wetterschutz für Gebäude. Und so blicken auch Holzschindeln auf eine lange Historie zurück. Vor allem im süddeutschen Raum sowie in Österreich und der Schweiz waren sie bereits vor einigen Jahrhunderten weit verbreitet. Bei ausreichender Verfügbarkeit des begehrten Lärchenholzes griff man gern auf diese besonders einfache und zumeist kostengünstige Überdachung, Verkleidung oder Fassade zurück.

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Schindelfassaden, zumal aus Lärchenholz, haben ihren Charme – mitnichten nur für bäuerliche Gebäude oder Almhütten. Auch in der modernen Architektur findet diese Art der Fassadengestaltung Beachtung. Die zunehmende Bedeutung von Holz als Baustoff ist nur einer der Gründe dafür.

Appartementhäuser in Filipovice: Lärche ist der Star

Bei den neuen Appartementhäusern am Fuße des Jeseníky-Gebirges in der tschechischen Erholungsgemeinde Filipovice ist die Lärche der Star. Die beiden deckungsgleichen Häuser wurden vom Architekturbüro CL3 im Auftrag von Domoplan entworfen und präsentieren sich zeitgenössisch, minimalistisch und schlicht.

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CL3 wollte für die Wohngebäude die traditionelle Morphologie der herkömmlichen Architektur der Region rund um Jeseníky modern interpretieren. Und so vervollständigt das klassische Satteldach die Grundmaße auf den rechteckigen Fundamenten.

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Beide Gebäude sind vollständig mit Lärchenschindeln in natürlicher Ausführung verkleidet. Sie stammen aus dem lokalen Wald. Und die Bewohner der Appartementhäuser Filipovice freuen sich jetzt schon auf die schrittweise optische Veränderung der Außenhaut ihres Wohnraums.

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Zumal die farbigen Fensterrahmen und Loggien einen Kontrast zur „weichen”, ungehobelten Lärchenholzverkleidung der Häuser bilden. Letztere ist schon dabei, sich zu verfärben und stellenweise nachzudunkeln.

So autark wie möglich

Für die Ausführung der Wohneinheiten hat CL3 sich für Kalksandsteinwände mit monolithischen Stahlbetondecken entschieden. Das Gebäude steht auf Streifenfundamenten.

Unser Hauptmotto ist, dass Architektur für uns nicht die Umsetzung oder das Erschaffenwollen eines schönen Bildes ist oder eine routinierte ,Fabrik der Träume‘. Nein, es schenkt uns Freude und Energie, wenn die Aufgabe einer unmöglichen Herausforderung gleicht.

Studio CL3

Die Appartementhäuser Filipovice wurden so konzipiert, dass sie – angesichts der doch gebirgigen Umgebung – so autark wie möglich sind. Die einzige Energiequelle ist der Strom. Die Heizung basiert daher auf einer Grundwasserwärmepumpe.

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Hauseigener Brunnen und Hauskläranlage

Die Gemeinschaftsräume sind mit Luftrekuperation, also mit Anlagen zur Rückgewinnung der Wärmeenergie, ausgestattet. Das Wasser kommt aus einem hauseigenen Brunnen mit Versorgungsanlage. Und das Abwasser wird in die Hauskläranlage geleitet, wobei das gereinigte Wasser im Boden versickert.

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Das tschechische Architekturbüro Atelier CL3 entsprang einem Architektenverband. Es versteht sich als „Labor”, das über die reine Planung hinausgeht. Rund um das Kernteam bestehend aus Roman Gale, David Bures und Radek Pasterny gruppieren sich zahlreiche weitere Expertinnen und Experten.

Text: Linda Benkö Fotos: Tomáš Slavík/CL3

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