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Der tolle Turm von Cockle Bay

Das dänische Architekturbüro Henning Larsen wird den Cockle Bay Park im Herzen von Sydney neu gestalten. Mit einem Turm, dessen Konzept sowohl Stadtteile, als auch Menschen verbindet.

Der „Sydney Daily Telegraph“ nennt es „eine der größten öffentlichen Zonen im Herzen der Stadt seit mehr als einem Jahrhundert“. Und in der Tat: Das Hochhaus-Konzept, mit dem das dänische Architekturbüro Henning Larsen jüngst den internationalen Wettbewerb um die Sanierung des Cockle Bay Park gewann, hat Sydneys Bürgern viel zu bieten. Denn es setzt einen Wolkenkratzer mit Zusatznutzen in die Skyline: Der Turm wird auf einem 10.000 Quadratmeter großen „Sockel“ ruhen, der viel frei zugänglichen Raum für Freizeitvergnügen und Gemeinschaftsfeeling schafft.

Mehr als ein neuer Wolkenkratzer

Der elegante Turm wird 63.000 der insgesamt 73.000 Quadratmeter Projektfläche im Zentrum von Sydney beanspruchen. Doch das Hochhaus soll mehr sein, als bloß ein weiterer Gigant im gen Himmel wachsenden Gebäudemeer der australischen Metropole. Denn es basiert auf einer neuen Stadtplanungs-Idee: Henning Larsens Entwurf ist darauf ausgerichtet, traditionellen Einzelhandel, Büros und Öffentlichkeit zu einem menschenfreundlichen Ganzen zu verbinden. In lebenswertem Umfeld, das zum Flanieren und Verweilen lockt.

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Henning Larsen-Partner Viggo Haremst formuliert die Strategie dahinter so: „Wir sind stets davon inspiriert, wie Gebäude das scheinbar Unmögliche realisieren können und Erfahrungen hervorbringen, die wahrer urbaner Entwicklung Vorschub leisten“. Der Entwurf für den Cockle Bay Park werde einen neuen Standard der Hochhausentwicklung setzen.

Büro-Turm und Freizeit-Oase zugleich

Die Basis des neuen Hochhaus-Konzepts fokussiert darauf, zwei wichtige Vorgaben gleichzeitig und gleichwertig umzusetzen. Dies ist einerseits der urbane Aspekt des Wolkenkratzers, der sich harmonisch in die Skyline einfügt und Stadtteile verbindet. Andererseits ist es der dörfliche Charakter, der die Menschen zusammenführt, die sich durch die Bodenebene des Turms frei zwischen Stadtzentrum und Uferzone bewegen können.

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In diesem öffentlichen Bereich findet sich modernes Einzelhandelsangebot ebenso, wie ein weitläufiger Park, der von der erhöhten Hauptebene bis zum Ufer reicht. Einladend breite Gehwege sollen hier Lust auf angenehme Stunden zwischen Grünzone, Geschäften und Lokalen machen.

Am Menschen orientierte Stadtplanung

Die neue Anlage wird Sydneys zentralen Businessdistrikt mit dem belebten Stadtteil Darling Harbour verbinden. Die Western Distributor Stadtautobahn, die City und Ufer derzeit trennt, soll künftig unter dem Hochhauskomplex verlaufen. Die darüber liegende Boden-Ebene wird in zum Ufer hin gestuften Einheiten gestaltet, die Geschäfte, Restaurants und Bars beherbergen.

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Begrünte Dachflächen sind dazu gedacht, das erholsame Outdoor-Angebot zu erweitern. Holz, Keramik und Naturstein werden den Look der neuen Anlage bestimmen. Spektakuläre Aussicht auf die Bucht ist garantiert.

Aufs lokale Klima zugeschnitten

Und das Design des Neubaus wurde exakt auf die lokalen klimatischen Gegebenheiten zugeschnitten – mit Windschutz, der an heißen Tagen dennoch angenehm kühlende Meeresbrise durch den Komplex ziehen lässt.

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Inmitten der frei zugänglichen Stadt-Idylle entsteht der 183 Meter hohe Wolkenkratzer. Seine unterbrochene, kleinteilig glitzernde Fassade hebt sich stilistisch zwar vom Umfeld ab, ergänzt die Skyline jedoch auf unaufdringliche Art.

Im Inneren des Turms sollen moderne Büros zeitgemäße und zukunftsfitte Arbeitswelten bieten. Man habe sich, so die Architekten, darauf konzentriert, Büros zu planen, die zu jeder Tageszeit ideale Bedingungen für kreative Leistung schaffen.

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Entwickelt wird das Projekt des Wolkenkratzers mit Zusatznutzen von der Immobiliengruppe GPT Group und dem Investmentmanager-Unternehmen AMP Capital. Für die Konzeption holte sich Henning Larsen die für nachhaltige Landschaftsarchitektur bekannten Spezialisten von McGregor Coxall und die Einzelhandelsexperten von Geoffreything ins Boot.

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„Wir sind unglaublich stolz, diesen wichtigen Designwettbewerb im Herzen von Sydney gewonnen zu haben“, freut sich Viggo Haremst.

Freundlich und weltoffen

Sydney sei einzigartig darin, freundliche lokale Gemeinschaftsatmosphäre mit urbaner Weltoffenheit zu verbinden: „Wir betrachten den Cockle Bay Park als Gelegenheit, dies zu reflektieren“. Man wolle das Beste von dem hervorheben, was die australische Metropole sein und bieten kann.

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Auch wenn die dänischen Architekten zeitgleich mit anderen urbanen Ufer-Projekten wie der Belfast Waterside oder der Kaiserlichen Werft in Danzig viel Lob einheimsen: Das Henning Larsen Team hat guten Grund, auf diesen Wettbewerbssieg besonders stolz zu sein. Denn in der Endrunde fanden sich starke, prominente Konkurrenten.

Immerhin waren auch die Entwürfe von UN Studio + Cox Architecture, Woods Bagot, FJMT und Wilkinson Eyre unter den sechs Finalisten. Ebenso, wie das Studio Grimshaw, dessen Konzepte schwimmender Modulhäuser und eines „Botanischen Gartens“ im Oman aktuell Aufsehen erregen.

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Henning Larsens Vorzeige-Modell eines neuen Hochhaus-Konzepts soll 2026 fertig aus Sydneys Skyline strahlen. Als Exempel zukunftsweisender Stadtentwicklung, die sich am Menschen und seinen Bedürfnissen orientiert – spektakuläre Architektur, die das Auge freut,natürlich inbegriffen.

Text: Elisabeth Schneyder

Bilder: Henning Larsen

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