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Der neue Küchen-Pop

Makellos glatte Oberflächen, wandfüllende Schränke und eine minimalistisch reduzierte Ästhetik. Das modernistische Küchenkonzept mit seinem Einbau-Absolutismus hat lange Zeit den Mainstream bestimmt. Doch seine Tage sind gezählt. Innenarchitekten und Interior Designer schwören sich zunehmend auf einen Stil ein, der neue Farben und Formen in unsere Küchen bringt. So wird aus dem formal strengen Wirtschaftsraum ein fantasievoll verspielter Wohnraum mit postmoderner Geste.

Bruch mit der antiken Strenge

Wer hätte je gedacht, dass eine blassrosa Küchenzeile und Türstöcke mit pastelliger Muschelbordüre auch abseits vom Puppenküchen-Design zum „hot shit“ avancieren könnte?

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Das Londoner Kreativduo Jordan Cluroe und Russell Whitehead von 2LG Studio hat sich mit der Renovierung eines viktorianischen Hauses im Stadtteil Forest Hill einen Wohn- und Arbeitstraum erfüllt. Zugleich dient Perry Rise, so der Name des Projektes, als Showcase für ihre Design-Perspektive.

In diesem Fall wollten wir ausdrücklich die antike Kulisse der Architektur aufbrechen. Das hält den Raum davon ab, sich allzu ernst zu nehmen.

Jordan Cluroe und Russell Whitehead, 2LG Studio

Die Interior Designer haben bei der Wahl der Farben und Muster sowohl die Vorbesitzer und deren Einrichtungsgeschmack als auch die Bepflanzung im Garten miteinbezogen. So entstand im zentralen Wohn-, Koch- und Essbereich eine Farbpalette, die zarte Rosaschattierungen einem satten Smaragdgrün gegenüberstellt. Maßgefertigte Bogenschränke geben der Küche und dem Esszimmer selbstbestimmte Formen.

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„Wir lieben es, die Norm zu brechen. In diesem Fall wollten wir ausdrücklich die antike Kulisse der Architektur aufbrechen“, so das Duo. „Das hält den Raum davon ab, sich allzu ernst zu nehmen.“

Art Deco im Remix

Der Entwurf für das Plaster Fun House, eine Landhaus-Erweiterung im australischen Torrensville, vereint gleich mehrere aktuelle Interior-Trends. Die bereits in der griechischen und römischen Antike eingesetzten Terrazzoböden feiern gerade ein Revival. Die Designer von Sans-Arc Studio kombinieren rosafarbenen Terrazzo als Arbeitsplatte mit Küchenschränken in enteneiblau.

Der Raum fühlt sich wie eine Oase an – ein strahlender Art-Deco-Moment.

Sans-Arc Studio
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Das Farbkonzept mit einem Warm-Kalt-Kontrast ist ein Fixstarter in zahlreichen aktuellen Küchen-Entwürfen

Die angesagten Bögen und Rundungen finden sich an Fenster- und Türrahmen sowie an den abgerundeten Kanten der Einbaumöbel wieder. Die kugelförmigen Hängeleuchten und Messing-Armaturen sind eine Referenz an den Art-Deco-Stil und die sogenannte P&O-Architektur, ein Stil, der durch die Beliebtheit der Kreuzschifffahrt in den 1930er-Jahren entstand.

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„Das Projekt hebt sich bewusst von den umliegenden Gebäuden ab und schafft durch den Einsatz von Putz und Rundbögen seine eigene Identität“, erklären die Designer. „Der Raum fühlt sich wie eine Oase an – ein strahlender Art-Deco-Moment.“

Gedämpftes Colour-Blocking

Der griechische Designer Stamos Michael hat das Art Guesthouse Esperinos in Athen umgebaut und eingerichtet. Neben modernen Möbelklassikern finden sich hier seine eigenen Designmöbel und wechselnde Werke von Künstlern aus der Gegend. Kuratiert werden die Ausstellungsstücke von der Art Foundation Grace, die Michael 2016 gegründet hat. 

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Die Unterkunft am Athener Philopapposhügel ist ein Gesamtkunstwerk, das bis in die kleinsten Details stimmig ist. Durch den Mix an zeitgenössischen und klassischen Kunstwerken und Design-Stücken soll der Besucher die wachsende Kreativszene der griechischen Metropole auf eine neue Art erfahren. 

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Türstöcke, Lichtschalter, Armaturen und Regale sind in schwarz gehalten und stehen im Kontrast zu den gedeckten Farben. Auch hier sind es Rundbogentüren, die die einzelnen Räume miteinander verbinden. 

Der Wohnbereich ist in dunklem Salbei gestrichen und gibt in einem Durchgang den Blick in die Küche frei. Eine starke Identität schafft hier ein gedämpftes Colour-Blocking in Pflaume und dunklem Grün, dazu ein modernes Gemälde über der Spüle. Damit hat der Designer die Küche endgültig zum erweiterten Wohnraum erklärt.

Text: Gertraud Gerst Fotos: Andrew Meredith, Megan Taylor, Margarita Nikitaki

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