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Das Wohnhaus in der ul. Smolensk 33

Aus diesem Anlass verfasste Sebastian Vetter, Geschäftsführer von UBM Development Polska, einen durchaus emotionalen Text. Aber lesen Sie doch bitte selbst:

Der Prozess einer Projektentwicklung ist immer komplex und orientiert sich an den besonderen Gegebenheiten - den Unabdingbaren. Nun, alle Entscheidungen im Leben orientieren sich an vorgegebenen Parametern, aber das Endergebnis - und das ist wohl die Parallele zur Projektentwicklung - kämpft mit diesen Vorgaben, wächst an ihnen und macht das Ergebnis im Idealfall großartig!

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Im Herzen von Krakau

So auch beim neuesten Projekt - der „Noble Residence“ von UBM Development in der Smolensk Straße im historischen Altstadtviertel der wunderschönen Stadt Krakau. Mit 10 Minuten Fußweg vom Marktplatz (Rynnek) im Herzen von Krakau ist bereits einer der Parameter und damit die Herausforderung genannt. Der historische Gedanke, die Idee und die Orientierung an der lokalen Architekturgeschichte sind zweifelsohne Herausforderungen für den Bauherrn. Gepaart mit dem Nachhaltigkeitsgedanken, der für alle Gebäude ein Ziel sein muss, ergibt sich ein doppelter Sinn - Bewahren um der Geschichte willen und Bewahren um der Ressourcen willen.

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Lebendig und beruhigend

Vor allem die Erhaltung und Neugestaltung des Innenhofes ist ein Beispiel dafür, wie lebendig und beruhigend sinnvolle Planung sein kann. Besucher sind vor allem von der Ruhe inmitten der Innenstadt begeistert - eine Investition, die den Gedanken, hier wohnen zu wollen, aufwertet und verstärkt. Vergessen sind dann wohl auch die Querelen, die zum endgültigen Erscheinungsbild beigetragen haben - dem Unabdingbaren zum Schönen zu verhelfen.

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Ehrlicher Charakter

Wacław Krzyżanowski ist der Architekt des ursprünglichen Gebäudes und ein Wegbereiter des Modernismus in Krakau und Polen. Zu seinen wichtigsten Werken zählen die Kirche des Heiligen Stanislaw Kostki in Krakau und die Jagellonski-Bibliothek in Krakau. Krzyzanowski gewann mit seinem Entwurf den Wettbewerb, der unter der Vorgabe stand, den „ehrlichen Charakter der zeitgenössischen Kultur und des Zeitgeistes“ wiederzugeben, und realisierte das Projekt inmitten der Depression der frühen 30er Jahre des letzten Jahrhunderts. So stammen auch alle innenarchitektonischen Elemente und Einrichtungsgegenstände vom Architekten selbst.Kein Wunder also, dass sich die UBM-Architekten auch bei der Neugestaltung des modernen Wohnhauses in der Smolensker Straße von diesem monumentalen und noblen Beispiel städtischer Architektur inspirieren ließen.

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Großzügig und aufwendig

Das Entree, das stilistisch mit dem Bodenbelag „Lastrico“ und der Wandvertäfelung aus Holz an den späten Modernismus anknüpft, empfängt den Besucher gewissermaßen durch die großzügige Eingangshalle und lenkt den Blick einerseits nach oben in das aufwendig gestaltete Mezzaningeschoss und andererseits neugierig in den dahinter liegenden Garten im bereits erwähnten Innenhof.

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Ein Rückschritt als Befreiungsschlag

Die ursprüngliche Idee, hier ein Hotel der gehobenen Klasse zu errichten, wurde durch die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen - ausgelöst durch die Pandemie (wohl auch eine solche Unabdingbarkeit) - unmöglich gemacht. Der Rückschritt war letztlich ein Befreiungsschlag und machte den Weg frei für die ursprüngliche Nutzung als Wohnhaus - wohl auch im Sinne Krzyzanowskis.

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Bewahren im Sinne der historischen Verantwortung gegenüber der Stadt, in der man baut, und Ressourcen sparen im Sinne der historischen Verantwortung gegenüber unserem Planeten sind Gedanken, die sich ergänzen und - am Beispiel der Noble Residence - Großes hervorbringen.

Text: Sebastian Vetter; Photos: Piotr Ratajski

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