Thrakien: Ein Ausflug in den Nordosten Griechenlands
Landschaften von außerordentlicher Schönheit, wie die Gebirgskette der Rhodopen und der Berg Saos auf Samothraki, die Flüsse Evros, Nestos und Ardas, die Vistonida- und Ismarida-Seen, weite fruchtbare Ebenen, üppige Wälder, bedeutende Ökosysteme, wie der Dadia-Wald und das Evros-Delta, unerforschte Biotope, endlose Strände, berühmte archäologische Stätten und ein reiches Kulturerbe, das durch die harmonische Koexistenz der christlichen und moslemischen Tradition geprägt ist: Bestandteile eines faszinierenden Ganzen, die Thrakien, die nordöstlichste Region Griechenlands, zu einer attraktiven Reisedestination, voller Ursprünglichkeit und Originalität, machen.
Der längste Fluss der Balkan-Halbinsel Evros, der die natürliche Grenze Griechenlands zu der Türkei ist und nach dem der ganze Bezirk benannt wird, bildet ein reiches Delta, eine Wasserwelt von internationaler Wichtigkeit, ein einmaliges Naturparadies, das Gastfreundschaft einer großen Vielfalt von Vögeln, aber auch anderen Tierarten, gewährt. Ein unvergessliches Erlebnis ist eine Bootsfahrt auf den Kanälen des Deltas in den Morgenstunden durch rosafarbene Pelikane, Sichler, Schwäne und Dünnschnäbel, die die Stille des Wassers mit ihren Farben und ihrem Flügelschlag zum Leben erwecken. Im wunderschönen Wald von Dadia wird die Pracht der wilden Natur allen zugänglich: die faszinierende, abwechslungsreiche Landschaft, die reichliche Fauna und der Reichtum an Raubvögeln machen dieses Naturschutzgebiet einzigartig europaweit.
Hauptstadt des Bezirks Evros und wichtigster Verkehrsknotenpunkt von Thrakien ist die lebhafte, malerisch gelegene Küstenstadt Alexandroupolis, deren Wahrzeichen der alte Leuchtturm ist. Zu den Sehenswürdigkeiten von Evros gehört ebenfalls die Seidenstadt Soufli, mit den charakteristischen „Koukoulospita“ (Häuser der Seidenkokons), einem Seidenmuseum und einem großen Angebot an kunstvollen handgefertigten Produkten aus Naturseide. In der Badestadt Traianoupolis beeindrucken die aus der Antike stammenden therapeutischen Thermalquellen. Die hübsche und geschichtsträchtige Stadt Didymoticho, in der Nähe der Grenze gelegen, bietet eine reiche Palette an gut erhaltenen archäologischen, byzantinischen und ottomanischen Monumenten. Evros beherbergt auch eines der bedeutendsten byzantinischen Monumente Griechenlands, nämlich die Kirche der Panagia Kosmosoteira (12.Jh.), ein Meisterwerk der Architektur mit wunderbaren Wandmalereien, gebaut von Kaiser Isaakios Komninos.
In der Mitte Thrakiens erstreckt sich Rodopi, eine Region von besonderem Interesse mit zahlreichen Naturschönheiten, wasserreichen Seebiotopen, imposantem Bergmassiv, reicher Pflanzen- und Tierwelt, bedeutenden archäologischen und historischen Stätten und jahrhundertealter Präsenz in der Geschichte Nordgriechenlands.
Für unvergessliche Wandermöglichkeiten in einer herrlichen Naturkulisse auf dem europäischen Wanderweg E6 bietet sich das gebirgige Rodopi an.
Komotini, die Bezirkshauptstadt und Verwaltungssitz der Region des östlichen Makedonien-Thrakien, ist eine lebendige Universitätsstadt mit einer bunten Mischung aus christlichen und islamischen Elementen, die perfekt miteinander harmonieren: das Imaret, die Yeni- Moschee, die Kirche der Koimisis tis Theotokou, der armenische Markt, der Uhrturm und die byzantinischen Stadtmauerreste. Das archäologische Museum gilt als das interessanteste der Region. Als Glanzstück präsentiert sich hier eine Büste des Kaisers Aurelius, aus 24-karätigem, feinem Gold. Unter den zahlreichen Orten geschichtlicher Bedeutung in Rodopi ist Maroneia besonders hervorzuheben. Aufgrund der Land- und Forstwirtschaft, aber auch wegen seiner intensiven Handelstätigkeit entwickelte es sich zu einem mächtigen Stadt-Staat, erlebte seine größte Blütezeit im 4. Jh.v.Chr., war später Bischofssitz und bedeutender Hafen der nördlichen Ägäis. In Rodopi befindet sich der See Ismarida, der einzige Süßwassersee in Thrakien, ein wundervolles Grünland für Wasservögel, Fische und viele Arten von schwimmenden Pflanzen.
Eine einzigartige Herausforderung für den Besucher Thrakiens ist das malerische Fischerdorf Porto Lagos und der reizvolle See Vistonida mit einer traumhaften Lagunenlandschaft mit reicher Vogelfauna, im Bezirk Xanthi. Die gleichnamige Hauptstadt fasziniert mit ihrer bezaubernden Altstadt, mit gepflasterten Gassen, renovierten Herrenhäusern und traditionellen Häusern, während der bunte Basar mit lebhafter östlichen Atmosphäre einen Hauch von Orient vermittelt. Ein beliebtes Sommerurlaubsziel der Xanthioten ist Avdira, in der Nähe der antiken Küstenstadt Avdira, dem Geburtsort des Philosophen Demokrit und von Protagoras.
Zeugen des multikulturellen Charakters der Region und ihrer Rolle als Kreuzweg der Kulturen, sind die Pomakochoria, 40 entlang des Echinos Tals, nordöstlich von Xanthi-Stadt verstreut liegende traditionelle Siedlungen.
Die Insel Samothraki
Eine Reise nach Thrakien wird durch den Besuch der abwechslungsreichen Insel Samothraki abgerundet. Bekannt für den Mysterienkult „der Großen Götter“ sowie die berühmte Statue der geflügelten Siegesgöttin Nike, die heute im Louvre Museum zu bestaunen ist, bietet die nordägäische Insel ihrem Gast üppige, unerforschte Landschaften, reine Küsten, reichlich fließendes Wasser und einen großen archäologischen Schatz. Der imposante Berg Saos ragt über der Inselhauptstadt Chora empor und lädt erfahrene Bergsteiger aber auch trainierte Wanderfreunde ein.
An einem von Büschen und Olivenbäumen umgebenen Ort liegt Paleopolis, das antike Heiligtum der Kabiren. In dem in der Nähe liegenden uralten Platanenwald sprudeln die seit der byzantinischen Zeit bekannten Heilquellen von Therma. Zu den beliebtesten Badestränden der Insel zählen der unendliche Strand Kipoi, mit den grauschwarzen Kieseln, der bildhübsche Sandstrand Pahia Ammos, der exotische Vatos, mit Platanen und kühlem Gewässer, oder Kremasto mit dem Wasserfall. Ein Stück Badeparadies findet man in einem der malerischen natürlichen Schwimmbecken „Vathra tou Fonia“, „Gria Vathra“ und „Vathra tou Christou“.