Forschung: Medikamente von morgen
Zurzeit befinden sich 95 Wirkstoffkandidaten in der klinischen Entwicklung bei Pfizer. Bis 2025 sollen 25 neue Arzneimittel für die Patient*innen zur Verfügung stehen. Dr. Sylvia Nanz ist Medical Director bei Pfizer Österreich und öffnet die Türen der Pfizer-Labors.
Auf welche Technologien setzt Pfizer in der Erforschung neuer Arzneimittel im Besonderen?
Sylvia Nanz: Wir konzentrieren uns auf Therapiegebiete mit besonders hohem medizinischem Bedarf. Ein Schwerpunkt sind seltene Erkrankungen, deren Ursache häufig ein defektes Gen ist. Mithilfe der Gentherapie werden funktionierende Gene in die relevanten Zellen eingebracht. Dadurch können die betroffenen Abläufe in den Zellen verbessert oder sogar wiederhergestellt werden. In der Krebstherapie konzentrieren wir uns auf zielgerichtete Therapien und auf die Immuntherapie. Die möglichst maßgeschneiderten und immer komplexeren Therapien machen Studien aber auch aufwendiger, denn es ist schwieriger, passende Patienten zu finden. Dazu kommt, dass die Anforderungen der Behörden immer größer werden.
Pfizer hatte immer einen starken Fokus auf Forschung und Entwicklung. Nur so kann ein forschendes Pharma-Unternehmen langfristig erfolgreich sein
Medical Director bei Pfizer Österreich
Wie steuern Sie hier gegen?
Pfizer hat viele Maßnahmen gesetzt, die Treffsicherheit in der Forschung zu erhöhen. Es werden etwa Simulationen eingesetzt, um die Passgenauigkeit eines Wirkstoffes zu untersuchen. Bereits in den frühesten Studienphasen verwendet man sogenannte Surrogat-Parameter, um eine potenzielle Wirkung abschätzen zu können. Nur wenn diese frühen Signale positiv sind, macht man weiter. Organisatorisch versuchen wir, die Studien durch den Einsatz von digitalen Möglichkeiten zu beschleunigen, z.B. Real-time Datenübertragung. Dass diese Wege richtig sind, zeigen die Ergebnisse.
Was ist für Sie das Faszinierendste an der pharmazeutischen Forschung?
Mich fasziniert, dass es immer etwas Neues gibt. Gerade am Beispiel der Covid-Impfstoffe erleben wir auch, wie schnell das gehen kann. Das war eine einmalige Situation, die sich so nicht wiederholen lassen wird. Nur in einer Pandemie kann man in wenigen Monaten mehr als 44.000 Probanden in eine Studie aufnehmen. Aber wir können viele Erfahrungen – wie die enge und rasche Abstimmung von Behörden und Forschern, die Prozesse vereinfachen und Zeit sparen kann – für andere Bereiche mitnehmen, wo die Betroffenen und ihre Familien genauso dringend und oft verzweifelt auf neue Behandlungen warten.
Welche weiteren Impfstoffe können wir von Pfizer in den nächsten Jahren erwarten?
Ein Projekt konzentriert sich auf den Schutz vor Krankenhauskeimen. Ein weiteres Konzept ist, schwangere Frauen zu impfen, um die lebensrettende Immunität an Neugeborene weiterzugeben. Und wir arbeiten an der Weiterentwicklung unserer Pneumokokken-Impfung und an einer Impfstoff-Kombination gegen Meningokokken.
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Pfizer ist ein US-amerikanisches Pharmaunternehmen, das seit 1956 auch in Österreich vertreten ist – seit 2014 gehört auch eine Impfstoffproduktion dazu. Rund 80.000 Mitarbeiter*innen arbeiten weltweit daran, Therapien und Impfstoffe zu entwickeln, um Menschen zu einem gesünderen und längeren Leben mit mehr Lebensqualität zu verhelfen – und das mit enormem Einsatz und viel Herz. In Österreich beschäftigt Pfizer derzeit rund 500 Mitarbeiter*innen an zwei Standorten: dem Vertriebsstandort in Wien und dem Produktionsstandort für Impfstoffe in Orth an der Donau.
Unsere kontinuierlich steigende Lebenserwartung ist zum Großteil der Entwicklung von innovativen Arzneimitteln zu verdanken. Investition in Forschung zahlt sich also aus. Darauf sind wir stolz
Geschäftsführer der Pfizer Corporation Austria
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