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Lust statt Frust: Therapie lindert Schmerzen beim Sex

Es tut jedes Mal weh! Wenn Sex zur Qual wird...
"Eigentlich tut es jedes Mal weh!" – eine Aussage, die Dr. Andrea Kottmel, Gynäkologin und Sexualmedizinerin in Wien, immer wieder von ihren Patientinnen hört. 

Schmerzen im Zusammenhang mit der Sexualität sind in der gynäkologischen Sprechstunde ein häufiges Thema. Die Patientinnen klagen über Schmerzen, Brennen, Stechen oder über ein Druckgefühl in der Vaginalöffnung und in der Scheide bei der Penetration, während oder auch kurz nach dem Geschlechtsverkehr. Häufig werden auch länger andauernde, tiefsitzende Schmerzen im Unterbauch wahrgenommen. Die Intensität der Beschwerden ist individuell verschieden.

Dr. Andrea Kottmel
Gynäkologin und Sexualmedizinerin in Wien
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Die Dunkelziffer ist hoch
Im Rahmen verschiedener Studien gaben bis zu 20% aller Frauen wiederkehrende Beschwerden beim Sex an (*1Fugl-Meyer et al, 2013). Die tatsächliche Zahl der Betroffenen ist schwer zu ermitteln. Trotz steigender Offenheit und Bereitschaft, über die Beschwerden zu sprechen und sich damit auseinanderzusetzen, ist das Thema „Schmerzen beim Sex“ für viele Frauen noch immer ein Tabuthema bzw. etwas, das einfach hingenommen wird.

Keine Frage, wiederkehrende Schmerzen können Sex statt zum genussvollen und näherbringenden Akt für beide Partner zur schmerzhaften Qual für die betroffene Frau und zur großen Belastung einer Partnerschaft werden lassen. Im weiteren Verlauf treten ein vermindertes Selbstwertgefühl („ich funktioniere nicht richtig“ bzw. „füge ich ihr Schmerzen zu/kann ich sie nicht befriedigen“), Verkrampfung und Abwehr von Liebkosungen und Sex auf. „Umso wichtiger ist es, offen mit dem Thema umzugehen und es anzusprechen – mit Ihrem Partner, aber auch Ihrer Gynäkologin oder Gynäkologen oder auch mit Experten der Sexualmedizin“, so Andrea Kottmel.

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Oft bestehen die Schmerzen schon seit dem ‚ersten Mal‘ und machen die Sexualität von Anfang an unmöglich oder sehr schmerzhaft. Hier kann auch die hohe Anspannung der Muskulatur des Beckenbodens eine zentrale Rolle spielen. In einer späteren Lebensphase der Frau kann es durch den ‚Wechsel‘, wenn das Östrogen nachlässt, zu zunehmenden Beschwerden wie auch Scheidentrockenheit kommen.

so Dr. Andrea Kottmel

Ausführliche Diagnose bei Schmerzen beim Sex
Aufgrund der vielfältigen möglichen Ursachen für Schmerzen beim Geschlechtsverkehr ist neben der gynäkologischen Untersuchung ein offenes und ausführliches Gespräch mit einer Gynäkologin bzw. einem Gynäkologen, die/der auch in punkto ‚Sexualmedizin‘ ausgebildet ist, hilfreich.

Offenheit über die persönliche Krankengeschichte, Beschwerden und Umstände beim Sex ist besonders wichtig, um eine genauer Diagnose stellen. Und natürlich – je nach Art und Ort der Schmerzen eine gezielte Untersuchung

so Dr. Kottmel
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Vielfältige Therapiemöglichkeiten
Eine Kur mit milchsäurebildenden Bakterien (Laktobazillen), Medikamente, Operationen oder Physiotherapie? Je nach diagnostizierter Ursache gibt es vielfältige Therapiemöglichkeiten. Sind Harnwegsinfektionen oder Entzündungen bzw. Infektionen im Genitalbereich die Ursache, können diese medikamentös (z.B.: auch durch Antibiotika, mit anschließendem Aufbau der Scheidenflora mit Laktobazillen) behandelt werden. Bei Myomen, Zysten und einigen Varianten von Endometriose ist eventuell ein operativer Eingriff nötig.

Bei hormonellen Ursachen (vermehrt in den Wechseljahren) oder vaginaler Schleimhautverdünnung kann eine Hormonbehandlung verschrieben werden: östrogenhaltige Präparate in Zäpfchen-, Creme- und Scheidentablettenform, die die Beschwerden rasch mildern sollten. Es gibt auch hormonfreie Alternativen wie zum Beispiel befeuchtende Zäpfchen auf natürlicher Basis. Weiters ist hier auch auf die richtige Intimpflege zu achten – lauwarmes Wasser, keine parfümierten Seifen oder übertriebene Intimpflege wie Vaginalduschen. Empfehlenswert ist ein pflegender, milchsäurehaltiger Reinigungsschaum aus der Apotheke mit beruhigenden Inhaltsstoffen wie Aloe und Hamamelis.

Bei Vaginismus (Scheidenverkrampfung) empfehlen sich verhaltenstherapeutische Maßnahmen und Übungsprogramme zur Desensibilisierung. Hier ist die Gesellschaft für Beckenbogen dabei, das Tabu zu brechen und über Entspannungsübungen und Beckenbodentraining entsprechend zu informieren.

Langandauernde Beschwerden sind für die betroffenen Frauen und deren PartnerInnen immer eine Belastung. So geht es bei vielen (psycho-) therapeutischen Angeboten nicht nur um die Ursachen, sondern auch um die Probleme, die erst durch die Beschwerden entstanden sind.

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Die gesunde Scheide
Grundvoraussetzung aller Behandlungen ist eine gesunde Scheidenflora mit einer ausreichenden Anzahl an Laktobazillen. Diese nützlichen Bakterien sorgen für ein optimales Milieu in der Scheide und schützen vor Infektionen, indem sie an der Scheidenschleimhaut anhaften, sich dort vermehren und einen Biofilm bilden.

Präparate, die den Lactobacillus Casei Rhamnosus enthalten, eignen sich dazu ganz besonders. 

Gynophilus® Protect (Scheidentabletten, die die Vaginalflora schon nach zwei Anwendungen optimieren) enthält Laktobazillen des Stammes Casei Rhamnosus in hoher Anzahl, auch die täglich anwendbaren Scheidenkapseln Gynophilus® Classic. Da weder die Tabletten noch die Kapseln kühl gelagert werden müssen, eignen sie sich auch gut als Bestandteil der Reiseapotheke!

Um den Intimbereich möglichst sanft zu reinigen und zu beruhigen, empfehlen ExpertInnen für die tägliche Pflege entweder nur lauwarmes Wasser oder ein pH-neutrales Intimpflegeprodukt mit Milchsäure, Aloe und Hamamelis aus der Apotheke – zum Beispiel Lactamousse®.

Gynophilus® Classic, Gynophilus® Protect und Lactamousse® sind rezeptfrei in jeder Apotheke erhältlich.

Weitere Infos:
Video mit Dr. Andrea Kottmel auf www.gesundescheide.at
www.sexualmedizin-wien.at
www.beckenboden-gesellschaft.at

Quelle: *1Kerstin S. Fugl-Meyer, PhD,* Nina Bohm-Starke, MD, PhD,†Christina Damsted Petersen, MD, PhD,‡Axel Fugl-Meyer, MD, PhD,§Sharon Parish, MD, and Annamaria Giraldi, MD, PhD**: Standard Operating Procedures for Female Genital Sexual Pain. J Sex Med 2013;10:83–93