Wir leben Landwirtschaft Folge 8: Green Care
Landwirtschaftliche Betriebe können nicht nur Lebensmittel produzieren, sie könne auch nützlich für das Wohl der Gesellschaft sein. Green Care ist ein Verein, der karitative Einrichtungen auf den Bauernhof bringt. Das sorgt für die Erhaltung von Höfen und hilft Menschen, die es im Leben gerade schwer haben.
Bauernhöfe als Anlaufstelle für Menschen in schwierigen Situationen
Mitten im Mostviertel auf einer Anhöhe steht ein ganz besonderer Landwirtschaftsbetrieb: der Esperanzahof. Er ist seit über 25 Jahren eine Anlaufstelle für Jugendliche, die traumatische Ereignisse durchleben mussten. Mit tiergestützter Pädagogik und dem Kontakt mit einer „heilen Natur“ am Hof werden sie hier bei der Verarbeitung dieser Erlebnisse und der Bewältigung von daraus resultierenden Problemen begleitet.
So wie etwa die 15-jährige Annabelle, die aus einem familiären Umfeld stammt, dem sie schon mit zwölf Jahren entflohen ist und am Esperanzahof mit acht anderen Jugendlichen in einer Wohngruppe lebt. Wenn es ihr nicht gut geht, besucht sie ihr „Bezugstier“, eine Eselin namens Rosinante, mit der sie sehr gerne Zeit verbringt.
Der Esperanzahof ist einer von über 100 landwirtschaftlichen Betrieben, die „Green Care“ zertifiziert sind. Green Care ist ein Verein, der in Kooperation mit der Landwirtschaftskammer Sozialprojekte aufs Land bringt. Von Altenbetreuung bis hin zu Refugien für Menschen, die eine Auszeit benötigen.
Win-win-Situation für bedürftige Menschen und landwirtschaftliche Betriebe
In jedem Bundesland hat die Landwirtschaftskammer eine Green Care-Beratung, interessierte Hofbetreiber:innen werden sowohl beim Aufbau eines Projekts als auch bei der Ausbildung professionell unterstützt. Neben dem so wichtigen sozialen Aspekt schafft Green Care dabei auch neue Einkommenschancen und Arbeitsplätze für Landwirtschaftsbetriebe.
Es ist eine Win-win-Situation: Bedürftige Menschen bekommen Unterstützung mitten in der Natur und bäuerliche Betriebe werden erhalten.