Chronik/Wien/WOHNKURIER

Ein kleines Dorf im zehnten Bezirk

Was haben eine Yogalehrerin, ein Architekt, eine Indologin und ein Industriekletterer (ja, diesen Job gibt es!) gemeinsam? Sie alle beziehen in wenigen Wochen den „Grünen Markt“, ein Wohnbauprojekt im 10. Wiener Gemeindebezirk.

Und mit ihnen noch über 40 weitere Erwachsene, 21 Kinder und Jugendliche im Alter von 1 bis 62 Jahren. Die gemeinsame Idee dahinter: Zusammen Vielfalt leben. Denn das von sandbichler architekten entworfene Quartiershaus vereint Wohnen, Arbeiten und Produzieren in einer ganz besonderen Weise.

Ein Tag in der Zukunft

Und wie könnte hier der Alltag bald schon aussehen? Yoga auf der Dachterrasse, danach Frühstück auf der eigenen Loggia. Ein kurzer Plausch mit Nachbarn auf der Scala Publica, wo man auch neue Lektüre findet.

Vormittags im CoCreation Space arbeiten, sich austauschen, neue Ideen entwickeln und umsetzen, Mittagstisch in der Gemeinschaftsküche. In der Arbeitspause am Nachmittag eine Einheit im Fitnessraum, später dann die Kids bei der Schule treffen, einkaufen, eventuell noch in die Sauna.

Der Abend klingt gemütlich in den eigenen vier Wänden aus, wer will, grillt noch auf der Terrasse und genießt dabei den Blick über die Stadt. Das entwickelte Konzept der Wohnbaugruppe lässt sich unter dem Motto „Gemeinschaft leben“ wohl am allerbesten zusammenfassen.

Gegenseitiges unterstützen

Die Bewohner helfen einander gegenseitig, nutzen das vielfältige Wissen aller Beteiligte, die Berufe und die Talente der anderen und schließen auch neue Freundschaften, schildert Baumeister Siegfried Igler von der Gemeinnützigen Bau-, Wohn- und Siedlungsgenossenschaft Neues Leben, der Bauträger des Projekts:

„Ursprünglich geplant war ein Wohnprojekt, in dem die Bewohner die eigenen Lebensmittel anbauen und produzieren können, inklusive einer Fischzucht in den Kellerräumen und mit Gemüse-Glashäusern. Da diese Idee allerdings nicht ganz umsetzbar war, wurde das Konzept adaptiert.“

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Eingebunden sein

Das Zusammenleben ist soziokratisch organisiert und ermöglicht den Bewohnern demokratische Teilhabe, es fördert Eigenverantwortung. Eine eigene Ombudsstelle steht zur Verfügung, sollte es im Miteinander Konflikte oder Herausforderungen geben.

Der Grüne Markt verfügt außerdem über Büros, eine Privatschule sowie eine Tageswerkstätte mit Druckerei, Schneiderei und Angeboten für Menschen mit Beeinträchtigungen.

Nutzen statt besitzen

Im Grünen Markt gibt es Wohnungen für alle Lebenslagen, Lebens- und Liebesformen. Vom Single-Loft über Familienwohnungen und Wohngemeinschaften bis hin zu Gästezimmern, alles individuell geplant.

Dazu können alle Bewohner 380 m² Gemeinschaftsräume mitnutzen. Geboten wird eine große Gemeinschaftsküche, Spiel-, Kaminzimmer, Sauna, Ruhe- und Yogaraum, Fahrradgarage, Werkstatt, Bibliothek und Kreativraum.

Die zwei Dachterrassen im 4. und 8. Stock mit 750 m² bieten einen fantastischen Ausblick über die Stadt sowie Freizeit- und Aufenthaltsräume, darunter etwa Kiesgarten, Spielplatz, Grill- und Feuerplatz, chillige Sofaecke, Hängematte und Gemüsehochbeete.

Alle Details zu den noch verfügbaren Wohnungen gibt es hier.