Chronik/Wien

Sanierungsoffensive in Gürtelgrätzeln

Die Stadt baut nicht nur neue Wohnungen, sondern verbessert auch den Bestand. In den letzten Jahren wurden im Rahmen der Stadterneuerung tausende Altbau-Wohnungen saniert. Seit der Gründung des Wohnfonds Wien 1984 wurden insgesamt 5,2 Milliarden Euro an Fördergeldern ausgeschüttet, rechnete Wohnbaustadtrat Michael Ludwig am Mittwoch vor. Mit großem Erfolg: Nur noch 3 Prozent der Wohnungen sind Substandard.

Einzelprojekte statt Straßenzüge

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Ludwig stellte die Sanierungsgebiete der Zukunft vor. Konzentrierte man sich früher auf ganze Straßenzüge, werden nun vermehrt Einzelprojekte gefördert. Vor allem in den Grätzeln entlang des Westgürtels, im 12., 15., 16., 17., aber auch im 7. Bezirk können Hauseigentümer Sanierungen einreichen, die dann gefördert werden. Weitere Schwerpunkte gibt es in im Stuwerviertel im 2. Bezirk in Innerfavoriten, Simmering und der Brigittenau.

Insgesamt stehen für Projekte im Jahr 2017 knapp 200 Millionen Euro zur Verfügung, schätzt Ludwig. Gefördert wird dabei auch die Schaffung von neuem und leistbarem Wohnraum in Form von Zubauten und Dachgeschoßausbauten.

Gedeckelte Mieten

Auch die Dachgeschoße dürfen aber nur als Mietwohnungen ausgeführt werden. Im Gegenzug für die Förderung dürfen die Mieten nach der Sanierung nicht steigen. "Für die Unterstützung und damit verbundene Wertsteigerung der Immobile verlangen wir natürlich auch was. Von sozial verträglichen Mietobergrenzen während der meist 15-jährigen Sanierungsförderung werde ich nicht abrücken", sagt Ludwig. Dies wirke der Gentrifizierung von Bezirken entgegen. Wer mehr verlangen wolle, müsse die Sanierung halt am freien Markt finanzieren.

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