Chronik/Wien

Wo in Wien die meisten E-Autos fahren

Im 1. Bezirk fährt jedes 33. Auto ausschließlich mit Strom. Die Wiener City ist damit Österreichs E-Pkw Spitzenreiter, wie eine aktuelle Analyse des Verkehrsclub Österreich (VCÖ) zeigt.

Im Vergleich zu Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren ist der Anteil jedoch noch immer überschaubar: Gerade einmal 3,4 Prozent aller Autos in der Inneren Stadt werden elektrisch angetrieben.

Auf den Plätzen des-E-Auto-Stadtrankings folgen Ottakring, Neubau und Mariahilf. Am niedrigsten ist der E-Auto-Anteil am gesamten Pkw-Bestand in Penzing (die vollständige Liste finden Sie am Ende des Artikels).

1 E-Pkw auf 111 Verbrenner

Die Anzahl der Benzin- und Diesel-Pkw ist in Wien im Vorjahr um 6.100 gesunken, die Zahl der E-Pkw um rund 2.400 gestiegen. Doch noch immer gibt es in Wien mit rund 691.000 um 111 Mal mehr Diesel- und Benzin-Pkw als E-Autos, wie der VCÖ auf Basis von Daten der Statistik Austria vorrechnet.

Vor fünf Jahren gab es aber noch 1.257 Mal mehr Benzin- und Diesel-Pkw als Elektroautos. "Die Energiewende im Autoverkehr nimmt langsam aber sicher Fahrt auf. Aber um das Ziel der Klimaneutralität im Jahr 2040 zu erreichen, ist deutlich mehr Tempo nötig", stellt VCÖ-Experte Michael Schwendinger fest.

Der Vorteil von E-Pkw: Während Verbrenner die Luft beim Fahren mit gesundheitsschädlichen Abgasen wie Stickoxide oder Feinstaub verschmutzen, sind E-Pkw emissionsfrei. Und wird Ökostrom getankt, sind die gesamten klimaschädlichen CO2-Emissionen inklusive Fahrzeug- und Batterie-Herstellung sowie Energiebereitstellung von E-Pkw laut Umweltbundesamt pro Fahrzeugkilometer um drei Viertel niedriger als von Verbrenner-Autos.

Dienstwagen entscheidender Hebel

Da in Wien rund drei Viertel der Neuwagen von Firmen und anderen juristischen Personen angeschafft werden, spielen Unternehmen eine zentrale Rolle, um den Anteil der emissionsfreien Fahrzeuge zu erhöhen. Dass die private Nutzung von Firmenwagen auch dann Steuervorteile bringt, wenn diese Diesel- und Benzin-Pkw sind, bremst die nötige Energiewende, ebenso die Steuerbegünstigung von Diesel. Hingegen würde eine ökosoziale Steuerreform der Energiewende im Verkehr Rückenwind geben, betont der VCÖ.

Unternehmen mit Beteiligung der Öffentlichen Hand sollten auf Bundes- und Stadtebene eine Vorreiterrolle einnehmen, was durch entsprechende Vorgaben in der öffentlichen Beschaffung vorangetrieben werden kann. Darüber hinaus sind für Betriebe und Unternehmen insgesamt stärkere Anreize für einen klimaverträglicheren Fuhrpark zu setzen. "Unternehmen, die stärker auf Sharing und Carpooling setzen, sowie auch Cargo-Bikes und Elektro-Fahrräder in ihren Fuhrpark aufnehmen, sparen nicht nur CO2, sondern auch einiges an Geld", weist VCÖ-Experte Schwendinger auf den ökologischen und ökonomischen Nutzen hin.

Die Wiener E-Rangliste

Innere Stadt: 3,4 Prozent (540 E-Pkw)
Ottakring: 1,5 Prozent (499 E-Pkw)
Neubau: 1,4 Prozent (141 E-Pkw)
Mariahilf: 1,4 Prozent (139 E-Pkw)

Landstraße: 1,1 Prozent (414 E-Pkw)
Hietzing: 1,1 Prozent (262 E-Pkw)
Liesing: 1,1 Prozent (600 E-Pkw)
Wieden: 1,1 Prozent (135 E-Pkw)

Alsergrund: 1,0 Prozent (134 E-Pkw)

Döbling: 0,9 Prozent (289 E-Pkw)
Leopoldstadt: 0,9 Prozent (304 E-Pkw)
Margareten: 0,9 Prozent (134 E-Pkw)

Simmering: 0,7 Prozent (280 E-Pkw)
Josefstadt: 0,7 Prozent (53 E-Pkw)
Währing: 0,7 Prozent (121 E-Pkw)
Donaustadt: 0,7 Prozent (556 E-Pkw)
Hernals: 0,7 Prozent (120 E-Pkw)

Meidling: 0,6 Prozent (215 E-Pkw)
Rudolfsheim-Fünfhaus: 0,6 Prozent (128 E-Pkw)
Favoriten: 0,6 Prozent (411 E-Pkw)

Floridsdorf: 0,52 Prozent (349 E-Pkw)
Brigittenau: 0,51 Prozent (125 E-Pkw)
Penzing: 0,50 Prozent (178 E-Pkw)