Chronik/Wien

Wiens neue Parkpickerl-Zonen

Petra Lux ist gerade noch einmal davongekommen: Als Bewohnerin der Braungasse in Hernals braucht sie auch ab Oktober kein Parkpickerl. Denn die neue Pickerlzone im 17. Bezirk endet stadtauswärts an der Güpferlingstraße, also knapp vor ihrer Haustüre. Das hat der Bezirk vor Kurzem beschlossen.

Glücklich ist die Hausfrau trotzdem nicht: "Diese Regelung wird bloß zu Aggressionen führen. Die Bewohner innerhalb der Güpferlingstraße werden die Bösen sein, die uns die Parkplätze wegnehmen. Es ist aber nur zu verständlich, dass sie sich die Parkgebühren sparen wollen und ihr Auto außerhalb der Zone in unserem Grätzel abstellen."

Details

Alle Inhalte anzeigen

Hernals gehört zu den fünf Bezirken, in denen im Oktober das Parkpickerl eingeführt wird. Nach wochenlangem Tauziehen steht nun bis auf wenige Ausnahmen fest, wo genau die Zonengrenzen verlaufen. Die Regelungen im Detail:

Meidling Ursprünglich hat sich der 12. Bezirk dafür eingesetzt, dass ein Teil Hetzendorfs kostenfrei bleibt. Jetzt werden aber doch in ganz Meidling Parkgebühren eingehoben. Ausgenommen sind nur ein paar Straßenzüge am Rand des Bezirks.

Penzing Im Westen endet die Zone am Straßenzug Ameisgasse und Leyserstraße, im Süden gibt es einen Streifen zwischen Westbahntrasse und Wiental. Rund um die U-Bahn-Station Hütteldorf entsteht eine Kurzparkzone, die nicht wie wie üblich von 9 bis 22 Uhr, sondern nur zwischen 12 und 18 Uhr gilt. Damit will man den Pendlerverkehr eindämmen.

Rudolfsheim-Fünfhaus Im 15. Bezirk wird das Pickerl flächendeckend gelten.

Ottakring Hier steht eine endgültige Grenzziehung noch aus. Die Zone wird aber jedenfalls über die ursprünglich angedachte Grenze Maroltingergasse/Sandleitengasse hinausgehen.

Hernals Zwischen der westlichen Außengrenze Güpferlingstraße und der Oberwiedenstraße plant der Bezirk eine sogenannte Berechtigungszone: Das Abstellen eines Fahrzeuges bleibt hier zwar kostenlos, Anrainer können aber trotzdem ein Pickerl beantragen.

Offiziell beschlossen wird das Paket am kommenden Montag. Bis dahin müssen noch Überlappungszonen zwischen den Bezirken fixiert werden.

Die Hernalserin Petra Lux bleibt jedenfalls skeptisch: "Durch die Ausweitung des Parkpickerls wird das Problem ja nur verschoben."

Wiener Linien: Neue Tarife gelten ab Dienstag

Ab 1. Mai gelten die neuen Tarife der Wiener Linien. Die Jahreskarte kostet künftig 365 statt 449 Euro, der Preis der Monatskarte sinkt von 49,50 auf 45 Euro. Teurer werden das Wochenticket (15 statt 14 Euro), die Acht-Tage-Karte bzw. "Klimakarte" (33,80statt 28,80 Euro) sowie der Einzelfahrschein, der künftig mit zwei statt 1,80 Euro zu Buche schlägt. Die alten Fahrscheine sind nach der Tarifumstellung noch bis zum Jahresende gültig und können danach gegen Bezahlung des Differenzbetrags an allen Vorverkaufsstellen umgetauscht werden. Schwarzfahren kostet ab 1. Mai 100 statt 70 Euro.

Alexandra Reinagl, Geschäftsführerin der Wiener Linien, rechnet damit, dass noch heuer die Zahl der Jahreskartenbesitzer auf über 400.000 steigt. Gleichzeitig geht sie von Einnahmenverlusten aus: Der Kostendeckungsgrad der Wiener Linien werde von derzeit 60 auf 55 Prozent sinken.

Derzeit arbeiten die Wiener Linien an einer Mobilitätskarte – ein Ticket, mit dem auch Park-&-Ride-Anlagen und Citybikes genutzt werden können. Ein Pilotversuch soll heuer starten.