Wiens Krankenhaus Nord: Bitte weiter warten
Von Josef Gebhard
Die Stadt muss die nächste Verzögerung beim Krankenhaus Nord einräumen: Der Vollbetrieb wird demnach erst im September 2019 erfolgen – also rund ein halbes Jahr später als bis dato geplant. Das gab der neu für die krisengeschüttelte Baustelle zuständige KAV-Direktor Herwig Wetzlinger heute, Mittwoch, bekannt.
Er begründet die weitere Verzögerung so: Der bisherige Terminplan wäre zwar realistisch und theoretisch umsetzbar, der neue Zeitplan nähme jedoch Druck und Risiko aus dem Projekt. Ähnlich lautende Argumente hatte man schon bei vergangenen Verschiebungen gehört.
Weitere Mehrkosten seien dadurch aber nicht zu erwarten, betont Wetzlinger: "Die Herstellungskosten sind ja nicht an die zeitliche Abwicklung, sondern an die Errichtung gebunden." Somit würden nach wie vor die Gesamtkosten von 1,3 bis 1,4 Milliarden Euro gelten, die zuletzt der Rechnungshof in seinem Rohbericht prognostiziert hat.
Auf dessen massive Kritik an der Projektorganisation reagiert der KAV nun mit der Stärkung der Bauherrenrolle. Konkret wird ein Lenkungsausschuss eingerichtet, in dem unter Wetzlingers Vorsitz der gesamte KAV-Vorstand vertreten ist. Zudem holt man sich Hilfe aus dem AKH, wo Wetzlinger nach wie vor Direktor ist. Der dortige Technische Direktor wird das Gremium verstärken, das alle 14 Tage zusammentrifft.
Fahrplan
Die Bauarbeiten sind indes laut Wetzlinger weitgehend abgeschlossen, Anfang des Jahres seien nur noch Restarbeiten und Mängelbehebung nötig. 2018 erfolgen die Probebetriebe für EDV und Medizintechnik. Für Anfang 2019 rechnet man mit den behördlichen Genehmigungen, danach kann der nicht-medizinische Betrieb starten. In Juni 2019 soll der erste Patient behandelt werden.