Wiener Parkpickerl: Auch Favoriten will es
Nicht nur das nun von den Grünen geführte Wien-Währing, auch die SPÖ-Hochburg Favoriten will das Parkpickerl einführen. "Es wird wohl kommen, es gibt auch den Wunsch aus der Bevölkerung", sagte Bezirksvorsteherin Hermine Mospointner - bisher dezidierte Pickerlskeptikerin - der Wiener Zeitung (Freitagausgabe). Geplant ist die Einführung noch vor dem Herbst 2017.
Denn im September 2017 geht die Verlängerung der U-Bahnlinie U1 vom Reumannplatz bis Oberlaa in Betrieb. "Es muss vor allem geschehen, bevor die U-Bahn eröffnet wird, sonst ersticken Gebiete wie die Per-Albin-Hansson-Siedlung im Verkehr. Denn die Pendler werden so weit fahren, wie sie können", wird Mospointner zitiert.
"Vor allem in Inner-Favoriten ist der Druck sehr hoch"
Mospointner war am Freitagvormittag für die APA nicht erreichbar. Ihr Stellvertreter Josef Kaindl (SPÖ) bestätigte das Ansinnen: "Vor allem in Inner-Favoriten ist der Druck sehr hoch und der Wunsch der Bevölkerung ist sehr groß". Wo die Kostenpflicht für Parkplätze kommen wird - also im ganzen Bezirk oder nur in abgegrenzten Bereichen - stehe noch nicht fest. "Wir werden wahrscheinlich im ersten Quartal 2016 mit den Erhebungen beginnen", so Kaindl. Bis dahin soll auch überlegt werden, wie man die Bevölkerung einbinden kann.
Favoriten ist somit der erste klassische Flächenbezirk, der die Parkraumbewirtschaftung einführen wird. Mit Währing hatte schon ein zweiter Bezirk vor kurzem angekündigt, nach der großen Ausweitungswelle 2012 nun nachziehen zu wollen. Dort war die Entscheidung aber weniger überraschend: Schließlich führt den 18. Bezirk seit der Wien-Wahl im Oktober nicht mehr die ÖVP, sondern mit Silvia Nossek erstmals eine Grüne Bezirksvorsteherin.