Wiener Nordostumfahrung: Grünes Licht für Spange Aspern
Von Bernhard Ichner
Die Komplettierung der Wiener Nordostumfahrung schreitet weiter voran. Nun gibt es grünes Licht für eine weitere Teilstrecke: Das Verkehrsministerium hat der Spange Aspern mittels Bescheid die Umweltverträglichkeit bestätigt. Die 4,6 Kilometer lange und rund 223 Millionen Euro teure Spange ist Teil der Verbindung zwischen Außenring-Schnellstraße S1 und der Südosttangente A23. Geht es nach dem Bund soll der Bau 2020 oder 2021 beginnen und die Verkehrsfreigabe 2023 erfolgen.
Die Spange Aspern wird vom künftigen Knoten Raasdorf bis zur Seestadt Aspern verlaufen. Von dort führt die (von der Stadt Wien zu errichtende) Stadtstraße bis zur A23. Umstritten beim Großbauvorhaben Nordostumfahrung ist vor allem der Lobautunnel, der Teil der Verbindung zwischen Schwechat und Süßenbrunn ist. Erst kürzlich hat das Bundesverwaltungsgericht, wie berichtet, dessen Bau bewilligt.
„Kein grünes Licht“
Und dieses wird sich nun auch mit der Spange Aspern beschäftigen müssen. Projektgegner, die die Verkehrsprognosen des Ministeriumsbezweifeln und sowohl Lärm- als auch Luftschadstoffbelastungen für die Anrainer entlang der Trasse befürchten, werden ebendort Beschwerden einreichen. „Das heißt, es gibt eben noch kein grünes Licht für das Projekt“, betont Wolfgang Rehm von der Umweltschutzorganisation VIRUS.
Zufrieden zeigt man sich dagegen seitens der Asfinag und der Politik. Verkehrsminister Norbert Hofer (FPÖ) sieht vor allem Vorteile für die Bewohner der Donaustadt. „Durch eine deutliche Minimierung des Durchzugsverkehrs in den Bezirksstraßen“ steige „die Wohnqualität sowie die Sicherheit der Anrainer“. Und auch für Pendler aus NÖ bringe die Spange eine Verkehrsentlastung mit sich, versichert er. Umwege über die A23, die S2 (Nordrand Schnellstraße) und durch den 22. Bezirk seien künftig nicht mehr nötig.
In dieselbe Kerbe schlägt Alexander Walcher, Geschäftsführer der Asfinag Bau Management GmbH: „Mit dem positiven UVP-Bescheid haben wir einen wesentlichen Projektmeilenstein erreicht“, sagt er. Seiner Ansicht nach biete die Verbindung den „bestmöglichen Schutz für Menschen und Umwelt“. Gemeinsam mit der Stadtstraße entstehe ein „hoch wirksames Verkehrsnetz“.
Für die Spange sind noch naturschutzrechtliche Genehmigungen in Wien und NÖ nötig.