Chronik/Wien

Wiener Linien polarisieren mit Kampagne gegen "Manspreading"

Die Wiener Linien sorgen wieder einmal mit einer Kampagne für - aus Unternehmenssicht - erwünschtes Benehmen in den Öffis für Aufregung.

Dieses Mal geht es um Manspreading, also die unter Männern verbreitete Vorliebe, mit weit gespreizten Beinen in den öffentlichen Verkehrsmitteln zu reisen und dadurch mehr als nur einen Sitz zu beanspruchen bzw. zumindest die Sitznachbarn mit Körperkontakt und Einengung zu beglücken.

Am Dienstag Vormittag posteten die Verkehrsbetriebe auf Facebook und Twitter einen "Schummelzettel", auf dem in gewohntem Design bildhaft erklärt wird, wie rücksichtsvolles Verhalten aussieht - und wie nicht.

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Freilich wäre es nicht Social Media, wenn der Post nicht umgehend für Polarisierung gesorgt hätte. Die einen, übrigens Männer wie Frauen, sehen ein nervendes Problem endlich angegangen.

Die anderen - praktisch ausschließlich Männer - regen sich über vermeintlichen Sexismus auf und fordern im Gegenzug eine Kampagne gegen Frauen, die ihre Hand- und Einkaufstaschen auf freien Sitzen platzieren. Ein aus Sicht der vermeintlich völlig zu Unrecht Kritisierten sehr viel größeres Problem. Denn schließlich brauche ein Mann wegen seiner Geschlechtsteile ja mehr Platz, so die Argumentation.

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Und dann gibt es noch jene, denen die anhaltenden Verhaltensrichtlinien der städtischen Verkehrsbetriebe schlicht viel zu weit gehen und die sich über die "penetrante Bevormundung" aufregen.

Im Social Media-Team der Wiener Linien dürfte man sich freilich auf die skeptischen Reaktionen eingestellt haben - sämtliche Kommentare werden einfach mit einer Bitte um mehr Rücksicht im Allgemeinen beantwortet.

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