Wiener Linien: Immer mehr Busse fahren im Fremdbetrieb
Die Wiener Linien betreiben nicht nur selbst Buslinien, sondern vergeben auch Konzessionen an Fremdfirmen. In den vergangenen Jahren ist der Anteil dieser extern geführten Strecken - gemessen nach Platzkilometern - stetig gestiegen. Das geht aus einem am Dienstag veröffentlichten Stadt-RH-Bericht hervor. Für die Prüfer ist das per se in Ordnung, sie sehen aber teils Nachteile für die Fahrgäste.
Der Stadtrechnungshof hat sich die Entwicklung ab 2007 angesehen. Damals lag die Eigenbetriebsquote noch bei knapp 70 Prozent. 2015 betrieben die Wiener Linien nur noch 59 Prozent der Fahrleistungen selbst. Das sind im Wesentlichen alle A-Linien (also 1A bis 87A) und die Nightlines. Stadtrandlinien mit einem B hinter der jeweiligen Nummer und die Anruf-Sammeltaxis (ASTAX) wickeln indes private Partner ab. Als Berechnungsgrundlage dient die Höhe der sogenannten Platzkilometer, die sich aus der Anzahl der Passagierplätze mal der zurückgelegten Strecke des jeweiligen Fahrzeugs zusammensetzt.
1.000 Beschwerdefälle
Die Prüfer stellten der Partnerschaft grundsätzlich ein gutes Zeugnis aus. Bei 49 Mio. Fahrgäste 2015 habe es nur 1.000 Beschwerdefälle gegeben, im Vergleich zum gesamten Auftragswert seien relativ geringe Vertragsstrafen - 114.000 Euro im Jahr 2015 - verhängt worden. Das spreche für "einen gut funktionierenden Auftragsverkehr in Wien", schlussfolgert der Bericht.
Wartezeit bei Fremdbussen nicht auf Anzeigetafeln
Bemängelt wurde allerdings, dass die Wartezeit bei Fremdbussen nicht auf den Anzeigetafeln aufscheint. Der Stadt-RH appelliert an die Wiener Linien, dies zu ändern - was diese auch zu tun geloben. "Die Einbindung des Fremdbetriebs ist bereits im aktuellen Ausbauplan vorgesehen", heißt es in der im Bericht enthaltenen Stellungnahme des Öffi-Unternehmens.
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