Chronik/Wien

Nach Brand in der U1: Sperre dauert noch bis Anfang Dezember

„Die Linie U1 fährt nur zwischen Oberlaa und Reumannplatz sowie zwischen Schwedenplatz und Leopoldau“, wird momentan beinahe in Dauerschleife in allen Fahrzeugen der Wiener Linien verkündet. 

Das wird sich so schnell auch nicht ändern: Die Einschränkungen der Route werden aufgrund der Sanierungsarbeiten noch andauern. Ein durchgehender Betrieb der regulären Strecke soll erst in der ersten Dezemberwoche wieder möglich sein, verkündeten die Wiener Linien bei einer Pressekonferenz am Freitag.

Sanierungsarbeiten begonnen

Nach dem Brand wurden die Tunnelwände und das Gleisbett im betroffenen Abschnitt untersucht. 50 Meter davon wurden in Mitleidenschaft gezogen, 15 Meter massiv beschädigt, berichtete Geschäftsführerin Alexandra Reinagl. An diesen Stellen müssen nun Gleise erneuert werden. Außerdem müssen 25 Schwellen, 400 Meter Kabeltrassen und mehrere Kilometer Kabel ausgewechselt werden.  

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Auch die Statik wurde überprüft: Für den Verkehr an der Oberfläche gibt es keine Einschränkungen. „Wir arbeiten unter engen Platzbedingungen“, sagte Reinagl. Daher würden die Aufräum- und Sanierungsarbeiten im Tunnel mehr Zeit in Anspruch nehmen. 

Ermittlungen zur Brandursache laufen

Zur Brandursache möchte man sich derzeit noch nicht äußern: „Wir beteiligen uns nicht an Spekulationen und werden die Ursache dann kommunizieren, wenn es dazu gesicherte Informationen gibt“, erklärte Reinagl. Die Prüfung sei derzeit im Gang und ein unabhängiger Brandsachverständiger wurde hinzugezogen.   

Keine Fahrgäste im Zug

Fahrgäste seien zu keiner Zeit gefährdet gewesen, betonte die Geschäftsführerin. Der Brand brach in einer U-Bahn aus, die als Sonderzug ohne Fahrgäste in Richtung Süden unterwegs war. Der Zug blieb schließlich zwischen den Stationen Südtiroler Platz/Hauptbahnhof und Taubstummengasse stehen, wo das Feuer von Einsatzkräften gelöscht wurde. 

Insgesamt sechs Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Wiener Linien wurden bei dem Vorfall verletzt.  Die Fahrerin des betroffenen Zugs werde aktuell von dem betriebsinternen Kriseninterventionsteam Sozius betreut. Die 25-Jährige  konnte bereits aus dem Spital entlassen werden. „Die Fahrerin hat alles richtig gemacht und die Rettungskette unverzüglich in Gang gesetzt “, betonte Reinagl.

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Silberpfeile werden gecheckt

Alle Fahrzeuge der Wiener Linien werden in regelmäßigen Abständen durchgecheckt. Darüber hinaus wird eine zusätzliche Überprüfung der Züge der Bauart „Silberpfeile", die wie das Brandfahrzeug Baujahr 1993 sind,  durchgeführt: Alle Fahrzeuge, die dem Bautyp des Brandobjekts entsprechen werden auf „Herz und Nieren“ überprüft, ob es irgendwelche Auffälligkeiten gibt, sagte Reinagl.

Bis die Strecke ihren regulären Betrieb wieder aufnehmen kann, sei man bemüht, Fahrgäste im betroffenen Bereich mit Schienenersatzverkehr an ihr Ziel zu bringen. Rund 120 Mitarbeiterinnen sind dafür täglich an den betroffenen Stationen zur Unterstützung im Einsatz.