Staatsanwalt prüft neue Hanfbotschaft
Von Anna-Maria Bauer
Der Besitz blühender, weiblicher Hanfsamen ist in Österreich verboten. In Wien kann man die ein Meter hohen Pflanzen ab sofort trotzdem in der Esterhazygasse 32–34 betrachten und beschnuppern. Am Freitag eröffnete die "Hemp Embassy Vienna", Wiens erste Hanfbotschaft.
Doch weshalb können die sonst verbotenen Pflanzen hier ausgestellt werden? Laut Stivi Wolyniec sei eine blühende Pflanze nur illegal, wenn sie zur Gewinnung von Suchtmitteln angebaut werde, also wenn man Blüten von der Pflanze trenne. "Und wir tun alles, damit das nicht passiert."
So sind die Pflanzen mittels Sicherheitsglas vom Publikum getrennt. (Durch Öffnungen im Glas können Besucher die unterschiedlichen Aromen trotzdem riechen.) Die Blüten werden durchgehend gefilmt und, wenn sie verblüht sind, unter notarieller Aufsicht in der Wien-Energie-Anlage in Simmering entsorgt.
Doch so sicher ist man bei der Staatsanwaltschaft noch nicht, ob die Ausstellung rechtens ist.
Die Causa wird derzeit geprüft.
Aus dem Automaten
Hier gibt es etwa sechs Samen "Holy Grail Kush" um 70 Euro oder acht Samen vom "Killer Mix" um 55 Euro. Der Erwerb ist ab 18 Jahren gestattet. Aufgrund des defekten Lesegeräts ist derzeit ein Kauf auch ohne Verifizierung möglich.
Grund genug für "Seeds2go" weiterzuziehen: Ab 6. Oktober werden auch Grazer (in der Ungergasse 10) am Automaten einkaufen können.
Cannabis-Marsch
Apropos weiterziehen: Am Samstag werden rund 10.000 Cannabis-Befürworter aus ganz Europa in Wien auf die Straße gehen.
Der größte Pro-Cannabis-Marsch Europas führt vom MuseumsQuartier (Treffpunkt ist um 13 Uhr) zum Prater. Der Ring wird Samstagnachmittag deshalb kurzfristig gesperrt werden.