Neue Donau: Auf zu neuen Ufern am „Wiener Meer“
Von Anna Strobl
Wer in Wien Sehnsucht nach Badespaß am Strand hegt, muss schon lange nicht mehr den langen Weg ans Meer zurücklegen. Seit 2021 gibt es beispielsweise den Sandstrand „Pirat Bucht“ an der Neuen Donau.
Dabei soll es aber nicht bleiben: Ab Mitte Mai 2024 eröffnet der „Arena Beach“. Er befindet sich in der Kaisermühlenbucht am linken Donaudamm. Die Bauarbeiten laufen bereits auf Hochtouren. Auf 1.100 m2 entsteht in der Arena-Bucht ein neuer Sandstrand.
Planungsstadträtin Ulli Sima und Donaustadt-Bezirksvorsteher Ernst Nevrivy (beide SPÖ) trafen sich dort vor dem Wochenende schon einmal zum Probesitzen: „Die Bucht war vorher wirklich unscheinbar. Das Potenzial möchten wir nicht länger verschwenden“, so Sima. Zustimmung gibt es von Nevrivy: „Es freut mich, dass sich hier in der Donaustadt viel tut und unsere Bewohnerinnen und Bewohner davon profitieren werden.“
Mehr Platz für alle
Insgesamt 63 Kilometer Uferzone entlang der Donau stehen für die Wienerinnen und Wiener für Abkühlung zur Verfügung – und das kostenlos. Die Umgestaltung des Uferbereichs in der Kaisermühlenbucht verläuft hingegen nicht ganz ohne Investition: Auf rund 200.000 Euro belaufen sich die Kosten laut MA 45 (Wiener Gewässer).
Die Ausgestaltung eines neuen öffentlichen Badebereichs für die Wienerinnen und Wiener sei ein Gewinn für alle, sind sich Sima und Nevrivy einig.
Die Bucht der Arena erinnert mit seiner geschwungenen Form an ein Amphitheater. Daran soll sich auch nichts ändern. Im Zuge der Neugestaltung des Uferbereichs wird die Kaisermühlenbucht mit insgesamt 4.000 m³ Material aufgeschüttet.
So wird die Arena
Dabei soll der Sand so aufgeschüttet werden, dass ein leichtes Gefälle Richtung Neue Donau entsteht, so Gerald Loew, Leiter der Fachabteilung Wiener Gewässer. „Das Ergebnis ist eine Flachwasserzone, die den Wassereinstieg für die Badegäste deutlich vereinfachen wird“, sagt Loew. Die Flachwasserzonen sind vor allem für Familien mit Kindern geeignet.
Doch nicht alles im Uferbereich wird komplett umgestaltet: Die Treppen, die zum Gewässer hinabführen, müssen nicht weichen. Im Gegenteil – die acht begrünten Etagen mit einer Breite von 2,4 Metern bleiben zukünftigen Badegästen als Sitz- oder Liegeflächen erhalten.
Wer kein Fan vom Sonnenbaden ist, kann außerdem bald unter 30 neu gepflanzten Bäumen weilen. Für die Schattenplätze wurden vor allem hitzetolerante Baumarten ausgewählt, wie etwa Feldahorn, Ölweide und Blumenesche. Das Geländer um die Kaisermühlenbucht ist zudem mit wildem Wein bepflanzt.
Öffentlich statt privat
„Während in anderen Bundesländern Gewässerzugänge privatisiert werden, möchten wir die Uferzugänge öffnen und für Besucherinnen und Besucher attraktivieren“, sagt Sima. „Von Vorteil für die öffentliche Zugänglichkeit der Badeplätze sind auch die Radverbindungen hier im Bezirk“, ergänzt Nevrivy. Von der U1 Station Donauinsel sind es etwa nur sechs Minuten mit dem Rad.
Hier gibt es kostenlose Abkühlung
Wo verschafft man sich bei heißen Temperaturen in der Stadt am besten etwas Abkühlung?
Abgesehen vom Arena Beach gibt es in Wien zahlreiche Möglichkeiten wo die Wienerinnen und Wiener die warmen Sommertage verbringen können. Entlang der Neuen Donau befinden sich eine Reihe neu gestalteter Badeplätze.
Der Copa-Beach etwa bietet Besucherinnen und Besuchern Grünflächen, Lokale, Sandstrand und einen Kletterpark. Einen weiteren Sandstrand bietet die Pirat Bucht. Sie befindet sich zwischen dem Vienna City Beach Club und dem Wakeboard-Lift.
Seit vergangenem Oktober wird außerdem die Sunken City generalüberholt. Der Umbau findet in Etappen statt, der erste Abschnitt wird im Juni fertiggestellt.
Wer die Alte Donau zum Baden bevorzugt, kann es sich auf den frei zugänglichen Liegewiesen am Romaplatz oder am ArbeiterInnenstrand gemütlich machen. Weitere Optionen sind das Badeareal an der Promenade der Oberen Alten Donau, das Kaiserwasser und die Strombucht.