Bub (4) tot aufgefunden: Polizei geht von Tötungsdelikt aus
Ein sonniger Tag mitten im November. Kaum etwas deutet darauf hin, dass sich in der Nacht auf oder den frühen Morgenstunden am Sonntag dramatische Szenen im Gemeindebau zwischen Troststraße und Antonspark in Wien-Favoriten abgespielt haben müssen.
Szenen, die ein vierjähriger Bub mit seinem Leben bezahlte.
Wenige Stunden nach der Bluttat stehen auf dem Gehsteig vor dem Haus noch vereinzelt kleine Gruppen von Anrainern zusammen, die Polizei ist vor wenigen Minuten abgerückt. Die Fassungslosigkeit steht den Menschen ins Gesicht geschrieben, namentlich äußern will sich aber niemand.
Vielleicht auch deshalb, weil die Polizei bisher noch kaum Details zum Fall bekannt gegeben oder bestätigt hat. Dementsprechend dünn ist die Informationslage am Sonntagnachmittag.
Hintergründe sind unklar
Fest steht, dass gegen 7.30 Uhr ein lebloser vierjähriger Bub in der Wohnung des Gemeindebaus im 10. Bezirk von der Polizei aufgefunden wurde. Alarmiert wurden die Einsatzkräfte vom Vater des Kindes. Der Notarzt konnte aber nur mehr den Tod des Buben feststellen.
Neben dem Vater und seinem toten vierjährigen Sohn war auch die Mutter, eine 29-jährige türkische Staatsangehörige, in der Wohnung. Laut Polizei wies die Frau, die beruflich Kindergartenassistentin sein soll, Verletzungen auf, die sie sich selbst zugefügt haben dürfte.
Aufgrund der Verletzungen des Kindes geht die Polizei von einem Tötungsdelikt aus. Die Mutter wurde vorläufig festgenommen und in ein Krankenhaus gebracht, wo ihre Verletzungen behandelt werden. Welcher Art diese sind, wurde von der Polizei noch nicht bekannt gegeben. Diverse Medienberichte, wonach es sich um schwere Schnitt- und Stichverletzungen handeln soll, wurden von der Polizei vorerst nicht bestätigt.
Weitere Einzelheiten zum Tathergang und zu den Ergebnissen der Vernehmungen wurden am Sonntag nicht genannt. Die Hintergründe der Tat sind Gegenstand der Ermittlungen durch das Landeskriminalamt Wien.