Chronik/Wien

Räubertrio fesselte 93-Jährigen und Putzfrau

Die müssen das Haus beobachtet haben. Die wussten, dass die Familie nicht da ist“: Dragan M. ist schockiert. Sein 93-jähriger Vater, ein gebürtiger Serbe, und die im Haus schlafende Haushälterin wurden in der Nacht auf Freitag in der Gartenheimstraße in Wien-Donaustadt von bewaffneten Räubern brutal überfallen.

Gewalt

Die unbekannten Täter dürften zwischen 3 und 4 Uhr Früh über ein Nachbargrundstück in den Garten der Familie gelangt sein. Über den Balkon verschafften sie sich Zutritt zum Haus, in dem der betagte Mann und die Haushaltshilfe schliefen. Die Männer schlugen ihre Opfer, fesselten sie im Schlafzimmer und durchsuchten das Haus. Der 93-Jährigen wurde mehrmals ins Gesicht geschlagen, die 43-jährige Haushälterin dürfte einen Faustschlag auf ihr Auge bekommen haben. Beide liegen im Krankenhaus. Ein Sohn fand den gefesselten Vater und die Frau schließlich im Schlafzimmer. „Die Opfer haben jeweils Prellungen und Rissquetschwunden erlitten – keine lebensgefährlichen Verletzungen“, sagt Polizei-Sprecher Roman Hahslinger.

„Meine Mutter ist seit wenigen Tagen im Spital in Behandlung. Und auch sonst ist immer jemand aus der Familie da. Nur diesmal nicht“, erzählt Dragan M., der mit seinem Sohn sofort aus Deutschland angereist war, nachdem er die Nachricht erhalten hatte. Im Haus sei alles auf den Kopf gestellt worden. Welche Wertgegenstände fehlen, war vorerst noch nicht klar. Die Polizei schließt auch einen Racheakt nicht aus.

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Doch es ist jedenfalls nicht das erste Mal, dass die Familie bestohlen wurde. „Am 13. Jänner waren schon ein Mal Einbrecher da. Da wurde viel gestohlen“, sagt Dragan M.. Damals bestellte die Familie auch eine Alarmanlage – doch die war noch nicht installiert.

Der Pensionist und die Haushälterin konnten bis Freitagnachmittag noch nicht einvernommen werden. In dem großen Haus wohnen laut Nachbarn mehrere Familienmitglieder, zum Zeitpunkt des Überfalls waren jedoch nur der 93-Jährige und die 43-Jährige anwesend. Die Haushaltshilfe wohnt ständig bei der Familie.

In der Nachbarschaft hat sich der Überfall jedenfalls in Windeseile herumgesprochen. „In jeder Gasse ist hier schon eingebrochen worden“, ärgert sich Alfred Weber. „Alle haben schon Alarmanlagen und Gitter. Aber das hilft nichts.“