Chronik/Wien

Wien: Die neue U1 geht in Betrieb

Eines haben Öffi- und Autofahrer in Favoriten in den nächsten Tagen gemeinsam: Auf die Nutzer beider Mobilitätsformen kommen große Veränderungen zu.

Heute wird nach fünf Jahren Bauzeit die U1-Verlängerung nach Oberlaa eröffnet. Um 10.30 Uhr fährt der erste Zug auf der neuen, 4,6 Kilometer langen Strecke in den Süden Wiens. Das wird bei den Stationen Altes Landgut und Oberlaa ab 10 Uhr mit Musik und Unterhaltungsprogramm gefeiert. Auf die bisherige Endstation Reumannplatz folgen nun die Haltestellen Troststraße, Altes Landgut, Alaudagasse und Neulaa. Freizeitanlagen wie die Generali-Arena, die Therme Wien sowie der Kurpark Oberlaa und das Grätzel um die Per-Albin-Hansson-Siedlung sind dadurch an das hochrangige Öffi-Netz angebunden.

Anpassungen über Tage

Die neue U1 bringt auch Veränderungen für den öffentlichen Verkehr an der Oberfläche. Die Straßenbahn-Linie 67 fährt ab heute nur noch bis Reumannplatz. Außerdem stimmen die Wiener Linien die Routen und Fahrpläne von 14 Buslinien auf die ausgebaute U-Bahn ab.

Um zu verhindern, dass Pendler die Straßen rund um die neuen U1-Stationen zuparken, führt Favoriten am Montag als 17. Wiener Bezirk das Parkpickerl ein. Fast ganz Favoriten wird damit zur Kurzparkzone, in der werktags von 9 bis 19 Uhr maximal drei Stunden geparkt werden darf. Ausgenommen sind das Grünareal westlich der Triester Straße, das Gebiet westlich der Himberger Straße zwischen Liesingbach und Bahnlände und die unbebauten Zonen am südlichen und östlichen Bezirksrand. Wer in Favoriten wohnt und sein Auto ohne Zeitlimit abstellen will, kann online oder am Bezirksamt ein Parkpickerl beantragen. Kostenpunkt: 90 Euro.

Zögerliche Nachfrage

Damit alle rechtzeitig ihren blau-weißen Aufkleber bekommen, schieben die Magistratsbediensteten Sonderschichten. Heute hat das Bezirksamt in der Laxenburger Straße von 8 bis 13 Uhr Parteienverkehr. Je nach Andrang besteht die Option, auch bis 15 Uhr offen zu halten, heißt es aus der Magistratsdirektion.

"Seit den letzten Tagen kommen vermehrt Antragsteller auf’s Amt, weil man nach der Bezahlung das Parkpickerl gleich mitnehmen kann", sagt Sprecherin Andrea Leitner. Bis Freitag wurden rund 25.000 Parkpickerl ausgegeben. 2300 weitere wurden beantragt, aber noch nicht bezahlt. Damit ist die Nachfrage geringer, als ursprünglich angenommen: Die Gemeindebediensteten hatten bis 4. September mit 40.000 Ansuchen gerechnet. Zahlreiche Bewohner warten offenbar bis zur letzten Minute zu – viele seien auch noch auf Urlaub, sagt Leitner. "Nächste Woche wird sicher noch heftig."