Chronik/Wien

Wien: 15-Jähriger drohte sich anzuzünden

Zu dramatischen Szenen kam es Montagnachmittag vor der U6-Station Josefstädter Straße. Denn ein 15-Jähriger aus Nigeria drohte auf offener Straße mit Selbstverbrennung. Zu diesem Zeitpunkt hatte sich der Jugendliche bereits mit Benzin übergossen und hielt eine Feuerzeug in der Hand. Er ist seit April 2016 in Österreich, ein Asylverfahren ist im Gange. Untergebracht ist der Nigerianer in einer Flüchtlingsunterkunft im Bezirk Wien-Umgebung (NÖ).

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Der Vorfall nahm seinen Anfang im Polizeiwachzimmer Hernalser Gürtel. Um 14.55 Uhr stand der Jugendliche plötzlich mit nacktem Oberkörper in der Sicherheitsschleuse der Polizei-Inspektion. "Er hatte eine 1,5-Liter-PET-Flache in der Hand und sein Oberkörper war tropfnass. Der Bursche hatte sich bereits mit Benzin übergossen gehabt", erklärte Polizeisprecher Roman Hahslinger. In der Plastikflasche befand sich noch weiterer Treibstoff.
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Mehrfach forderten die Sicherheitskräfte den Jugendlichen auf, die Flasche wegzulegen. Daraufhin schüttete der Beschuldigte Benzin gegen die Beamten. Schließlich verließ er die Schleuse und lief zur Station Josefstädter Straße. Dabei schüttete er Treibstoff in Richtung der nachfolgenden Uniformierten. In englischer Sprache drohte er wiederholt, sich anzuzünden.
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Handy als Tat-Auslöser

Als Motiv dürfte ein vor Tagen von der Exekutive beschlagnahmtes Handy gewesen sein. Einem Freund des Verdächtigen wurde das Smartphone bei einer Kontrolle abgenommen. Auch dass der Druck wegen des laufenden Asylverfahrens zu der Tat führte, wird nicht ausgeschlossen. Erst der Einsatz des Pfeffersprays beendete das Szenario. Der Jugendliche ließ die Flasche fallen, wurde festgenommen und in die Psychiatrie gebracht.