VP-Wien auf der Suche nach dem Erfolg
Von Gerhard Krause
Leistung ist bei der ÖVP wieder gefragt. Ob als Motto bei der Klausur der Bundes-VP in Saalfelden oder als Weg aus der Krise in der Wiener Landesorganisation. "Ab sofort wird gearbeitet", meint der neue VP-Klubobmann Fritz Aichinger nach seiner Wahl. Und für ihn persönlich war das nicht nur ein Versprechen.
Da gilt es vorrangig, den abtrünnigen VP-Mandatar Wolfgang Aigner in den Klub zurückzuholen, was bisher freilich nicht gelungen ist. Zwei Gesprächseinladungen per eMail blieben bisher unbeantwortet. Aichinger will es nun über andere Wege versuchen: "Er ist in seinem Naturell durch und durch ein VPler mit unbestrittenen Fähigkeiten, den wir brauchen. Und es gibt auch einen neuen Stil in der Partei. Für den alten kann ich nichts."
Der nun plötzlich "umworbene" wilde Mandatar und Bildungssprecher fühlt sich aber in seiner neuen Rolle durchaus wohl: "Ich bin kein Gesprächsverweigerer, aber was will man mir anbieten? Eine Partei, der es so schlecht geht, kann sich doch nicht so aufstellen."
Vergangenheit
Weitere harte Arbeit wartet auf Aichinger auch in den Bezirken. Es gilt, die mächtigen Bezirkskaiser zu besänftigen und sie endlich auch in die Arbeit einzubinden, haben sie doch den Rücktritt von Christine Marek aus den Medien erfahren müssen. Aichinger: "Da muss sich in der Kommunikation etwas ändern. Ich bin gerade dabei."
Weil die schwarzen Bezirke bei der letzten Wahl den Totalabsturz der VP unter die 14-%-Marke gerade noch verhindert haben, scheint eine Konkurrenz zur Rathaus-VP entstanden zu sein.
Döblings Bezirkschef Adolf Tiller besänftigt: "Ich hätte vor 31 Jahren den roten Bezirk nicht umdrehen können, wenn die Landespartei mit Erhard Busek nicht so erfolgreich gewesen wäre (Anm.: 34,8 %) . Wir sind alle aufeinander angewiesen."
Die Sehnsucht nach den bunten Vögeln eines Erhard Busek ist in den Bezirken nach wie vor aufrecht. Möglich, dass sich die Landespartei anstecken lässt.