Vandalen beschmieren Wiener Karlskirche
Wien. Irritiert blickten Touristen wie Passanten dieses Wochenende auf die Karlskirche: In der Nacht auf Samstag haben Unbekannte die Wiener Kirche mit Farbbeuteln beworfen und mit Schriftzügen beschmiert. "Auf Repression folgt Widerstand", steht etwa in schwarzer Farbe auf der Kirchenfassade. Der Vorfall wurde in den frühen Morgenstunden entdeckt und der Polizei gemeldet. Hinweise auf die Täter gibt es noch keine.
Johannes Pasquali vom Verein "Freunde und Gönner der Wiener Karlskirche" ist schockiert: "Wie kann man nur so etwas an einem Kulturgut verüben?" Am liebsten hätte Pasquali die Schmierereien gleich entfernt, aber die Abtragung bedarf fachgerechter Behandlung. Mit dieser soll gleich am Montag begonnen werden.
Reinigungskosten
Der zuständige Restaurator schätzt den entstandenen Schaden auf rund 10.000 Euro. Denn, erklärt Pasquali, bei der Farbentfernung wird auch die oberste Lackierung abgetragen, die danach wieder angebracht werden muss. Und die ist teuer – allein für die Restaurierung eines Engels vor einigen Jahren musste die Kirche knapp 300.000 Euro zahlen. Die Kosten für die Reinigung werden mit dem Geld, das die Kirche über Eintrittskarten einnimmt, gedeckt.
Diese Kirchen-Beschädigung ist kein Einzelfall. In Bregenz wurde in der Nacht auf Sonntag ein Brandanschlag auf ein Gotteshaus verübt, das Eingangsportal schwer beschädigt. Zwei Passanten konnten die Flammen kurz vor dem Eintreffen der Feuerwehr löschen, eine Frau erlitt dabei eine Rauchgasvergiftung.
Erst im März war zudem in Wien ein 37-Jähriger festgenommen worden, der Vandalenakte in Kirchen verübt hatte. In NÖ wurde eine Jugendbande ausgeforscht, deren Mitglieder Kirchen und Friedhöfe verwüstet hatten.