Chronik/Wien

Unwetter: Donau-Hochwasser wird auch Wien treffen

Aufgrund der starken Niederschläge in ganz Österreich wird Donau-Hochwasser voraussichtlich auch in Wien eintreffen. Das teilte die Stadt am Freitagnachmittag in einer Aussendung mit.

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Hochwasserschutzes der Stadt Wien - Wiener Gewässer seien für alle Fälle gerüstet. Der Donauhochwasserschutz Wien sei dank Donauinsel und Neuer Donau auf große Wassermengen vorbereitet.

Die Hochwasserzentrale der MA 45 im Einlaufbauwerk in Langenzersdorf sowie die beiden weiteren Wehre 1 und 2 an der Neuen Donau werden ab Samstagfrüh rund um die Uhr besetzt sein, hieß es. Die Donauinsel ist mit 21 Kilometern Länge und rund 210 Metern Breite ein riesiger Schutzbau, der die Neue Donau als Entlastungsgerinne für den Donaustrom flankiert.

Bei hohem Wasserstand entlastet die Neue Donau die Donau. Die Neue Donau ist mit 3 Wehranlagen ausgestattet. Bei Normalwasser ist sie ein stehendes Gewässer. Bei Hochwasser werden die Wehre geöffnet. Damit wird der Hauptstrom entlastet und Überschwemmungen werden vermieden.

Ab einem Pegelstand der Donau von 5,20 Metern bei Korneuburg werden die Wehrfelder des Einlaufbauwerks überströmt und das Donauhochwasser fließt zunächst ohne Zutun in die Neue Donau. Ab einem Pegelstand von etwa 6 Metern werden die Wehrfelder langsam geöffnet und das Hochwasser wird kontrolliert abgeleitet.

Das gesamte Dammsystem in und um Wien ist für eine Durchlaufkapazität von bis zu 14.000 Kubikmeter Wasser pro Sekunde ausgelegt, was in etwa dem größten jemals in Mitteleuropa gemessenen Hochwasser von 1501 entspricht. Auch die extremen Hochwässer 2002 und 2013 wurden damit bewältigt, die Stadt blieb de facto unbeschadet.

Durch das Einfließen des Donauwassers in die Neue Donau wird aus wasserhygienischen Gründen ein Badeverbot für die Neue Donau ausgerufen. Das Badeverbot gilt mit sofortiger Wirkung.

Bereits aus Hochwasserschutzgründen eingezogen wurden bereits vor dem Wochenende die beiden Pontonbrücken über die Neue Donau, der Copa-Steg und die Walulisobrücke. Auch die Copa Cruise hat derzeit den Betrieb eingestellt, das Fährboot wurde in einen hochwassersicheren Bereich gebracht.

Die Wiener Berufsfeuerwehr verzeichnete unterdessen am Freitagnachmittag mehr Einsätze als sonst üblich. Dabei ging es in erster Linie um umgestürzte Bäume und Wassereinbrüche. Menschen kamen bisher glücklicherweise nicht zu Schaden.