Chronik/Wien

Neuschnee stürzte Ostösterreich ins Verkehrschaos

Heftiger Schneefall mit bis zu 20 Zentimeter Neuschnee hat im Raum Wien am Samstag zu Problemen im Frühverkehr geführt. Das große Chaos blieb - wohl nicht zuletzt, weil Wochenende war - aber aus. "Gott sei Dank ist heute nicht Montagmorgen", brachte es ein Sprecher des ÖAMTC auf den Punkt. In Wien-Neubau bewahrten die Feuerwehrmänner einen Autobus der Linie 13A davor, über ein steiles Straßenstück in der Kellermanngasse abzurutschen. In Niederösterreich ereigneten sich bei tiefwinterlichen Bedingungen seit Mitternacht mehr als zwei Dutzend Verkehrsunfälle mit Personenschaden. Zwei Personen starben, über 30 wurden verletzt, mehrere davon schwer.gab es zwei Tote nach Unfällen.

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Der heftige Schneefall hat am Samstag in der Früh auch zu Problemen am Wiener Flughafen in Schwechat geführt. Insgesamt mussten über den Tag verteilt 16 Flüge abgesagt werden. "Der Flughafen ist aber voll in Betrieb", betonte Sprecher Peter Kleemann gegenüber der APA. Winterdienst und Enteisungsteams bemühten sich, die Verzögerungen möglichst kurz zu halten, die in Einzelfällen immerhin bis zu zwei Stunden ausmachten. "Ich empfehle weiterhin allen Passagieren, sich bei den jeweiligen Airlines über ihren Flug zu informieren", sagte Kleemann am Nachmittag. Der Flughafen sei für weitere Schneefälle, wie sie für Sonntag prognostiziert wurden, gerüstet. Bei den ÖBB gab es nach Auskunft eines Sprechers hingegen keine Probleme.

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Sperre der A21

Die Wiener Außenring-Autobahn (A21) musste in den frühen Morgenstunden aufgrund der anhaltend starken Schneefälle für Lkw über 3,5 Tonnen in beide Fahrtrichtungen gesperrt werden. In Fahrt Richtung Südosttangente (A23) war die A21 vorübergehend auch für Pkw gesperrt. Im Laufe des Vormittags ließ nicht nur der Schneefall nach, auch alle hängen gebliebenen Fahrzeuge waren entfernt, sodass der Verkehr wieder ungehindert rollen konnte, so die Asfinag.

Auch auf der Wiener Südosttangente (A23) kam es Verzögerungen, hieß es seitens des ÖAMTC. Immer wieder blieben Lkw auf der Schneefahrbahn hängen oder hielten an, um Ketten anzulegen. "Gott sei Dank ist heute aber nicht Montagmorgen", sagte ein Sprecher. Bei den ÖBB gab es hingegen keinerlei Probleme.

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Verzögerungen bei Öffis

Die starken Niederschläge brachten auch die Öffis aus dem Takt. Bei beinahe sämtlichen Straßenbahn- und Autobuslinien mussten die Fahrgäste zum Teil beträchtliche Verzögerungen hinnehmen, lediglich die U-Bahn fuhr gemäß Fahrplan. Zu einer brenzligen Situation kam es in Wien-Neubau: Feuerwehrmänner bewahrten einen Autobus der Linie 13A davor, über ein steiles Straßenstück in der Kellermanngasse abzurutschen und mit abgestellten Pkw zu kollidieren. Mehr Infos dazu bei den Wiener Linien.

Am späten Samstagvormittag hörten die starken Schneefälle zwar auf, ausgestanden war die Situation aber nicht. Wie die ZAMG prognostizierte, dürften in der Nacht auf Sonntag noch einmal zehn Zentimeter Neuschnee dazukommen. Dann sollte aber Tauwetter einsetzen.

Auto stürzte in Mürz

Zwei Wienerinnen sind am Samstag in Mürzzuschlag mit dem Pkw von der schneeglatten Fahrbahn abgekommen und in die Mürz gestürzt. Dabei durchbrachen sie mit dem Fahrzeug einen Holzzaun. Die 44-jährige Lenkerin und ihre 37-jährige Beifahrerin konnten sich selbst aus dem Auto befreien und anschließend ans Ufer schwimmen. Nach Angaben der Polizei blieben sie unverletzt.

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A8 in Oberösterreich gesperrt

Mehrere zumindest teilweise witterungsbedingte Unfälle wurden aus Oberösterreich gemeldet. Mehr als drei Stunden war die Innkreis-Autobahn (A8) Samstagfrüh nach einem Verkehrsunfall mit drei Schwerfahrzeugen in Fahrtrichtung Voralpenkreuz komplett gesperrt. Ein 28-Jähriger verursachte in Zwettl an der Rodl (Bezirk Urfahr-Umgebung) betrunken einen schweren Unfall mit zwei Verletzten: Auf der schneebedeckten Fahrbahn kam er ins Schleudern und geriet dabei in den Gegenverkehr. Er prallte frontal in den Wagen eines 39-Jährigen. Der 28-Jährige hatte 1,5 Promille.

Zahlreiche Feuerwehreinsätze im Burgenland

Der starke Schneefall hält die Feuerwehren auch im Burgenland auf Trab. Seit Freitag sei man zu rund 50 wetterbedingten Einsätzen ausgerückt, hieß es aus dem Landesfeuerwehrkommando am Samstagvormittag. Zum überwiegenden Teil mussten liegen gebliebene oder von der Straße abgekommene Fahrzeuge geborgen werden. Die Verkehrsunfälle seien laut Landessicherheitszentrale großteils glimpflich verlaufen.

Ein schwerer Unfall hat sich Samstagfrüh bei Weppersdorf (Bezirk Oberpullendorf) ereignet. Der Lenker wurde in seinem Fahrzeug eingeklemmt und musste von der Feuerwehr geborgen werden. Der Verletzte wurde mit der Rettung ins Krankenhaus gebracht.

Am Samstagvormittag waren trotz tiefwinterlicher Verhältnisse alle Hauptverkehrsrouten im Burgenland befahrbar. Nur die Landesstraße zwischen Wallern und Apetlon (Bezirk Neusiedl am See) sowie einzelne Güterwege seien gesperrt. Auf der Ostautobahn A4 komme es außerdem zu Behinderungen wegen hängen gebliebener Fahrzeuge.

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