Chronik/Wien

Umbau der Wiener Praterstraße startet: Eine Fahrspur fällt weg

In Wien startet der Umbau der Praterstraße. Die wichtige Verbindung durch die Leopoldstadt erhält einen neuen, deutlich breiteren Radweg, für den auch eine Fahrspur für motorisierte Verkehrsteilnehmer weichen muss. Die Strecke ist Teil des neuen "Rad-Highways" von der Donaustadt in die City. Die Umgestaltung war lange umstritten - und ursprünglich noch unter grüner Schirmherrschaft geplant worden.

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Stadtauswärts, also ab Kagraner Brücke bzw. Wagramer Straße, ist die Umgestaltung schon erfolgt. So verfügt die Lasallestraße nun über einen vier Meter breiten Zwei-Richtungs-Radweg. Jetzt folgen die Umbauarbeiten im Bereich Aspernbrücke, Aspernbrückengasse und eben Praterstraße. Der Bike-"Highway" wird im Endausbau über eine Länge von sieben Kilometer verfügen.

Zwei-Richtungs-Radweg

Planungsstadträtin Ulli Sima (SPÖ) gab heute gemeinsam mit NEOS-Planungssprecherin Selma Arapovic und dem Leopoldstädter Bezirksvorsteher Alexander Nikolai (SPÖ) mit einem symbolischen Spatenstich den Startschuss. Mit der Umgestaltung entsteht auf der stadtauswärts führenden Seite auf einer Länge von über 900 Metern - also vom Praterstern, über Praterstraße, Aspernbrückengasse und Aspernbrücke - ein bis zu 4,5 Meter breiter, baulich getrennter Zwei-Richtungs-Radweg.

Der bestehende, etwa 1,50 Meter breite stadteinwärts führende Ein-Richtungs-Radweg auf der Praterstraße bleibt ebenfalls erhalten und wird etwas verbreitert. Auf der Fahrbahn stadtauswärts vom Donaukanal bis zum Praterstern entfällt zugleich ein Fahrstreifen für Autos. Der neue Radweg soll bis Ende des Jahres fertiggestellt werden. Auch mehr Begrünung und die Neupflanzung von Bäumen wird für den gesamten Bereich versprochen. Teil des Projekts ist auch die Generalsanierung der Aspernbrücke.

Umplanung nach der Wahl

Der Umbau der stark frequentierten Praterstraße hat bereits eine längere Geschichte. Vor der Wahl 2020 war dieser bereits von den Grünen ins Auge gefasst worden - als die Partei noch die Verkehrsstadträtin bzw. die Bezirksvorsteherin stellte. Letztendlich kam es aber zu einer Umplanung. Statt wie zunächst angedacht zwei etwas verbreiterte Streifen auf beiden Seiten wird es nun einen deutlich breiteren und einen schmäleren Radweg geben.

Die Grünen äußerten sich am Freitag prompt ablehnend. Der Entwurf sei im Vergleich zum ursprünglichen Konzept ein "schwacher Abklatsch mit grundlegenden Schwächen", beklagte Kilian Stark, der Mobilitätssprecher der Wiener Grünen, in einer Aussendung. Es fehle etwa die in einem Teil der Straße geplante Begegnungszone. Auch würde ein Fahrstreifen pro Richtung reichen, befinden die Grünen.