Überfall mit Schlangenmaske und Pistole
Von Johanna Kreid
Er trägt eine unheimliche, schwarz-weiß gemusterte Schlangenmaske, betritt zügigen Schrittes das Geschäft und zückt eine Pistole: „Das ist ein Überfall. Alles Geld her, alles Geld her!“ Innerhalb von dreißig Sekunden ist es vorbei: Der Maskierte steckt die Geldscheine in einen dunklen Rucksack und flüchtet zu Fuß.
Szenen, die sich am Dienstag gegen 5.30 Uhr in der Sechshauser Straße in Rudolfsheim-Fünfhaus zutrugen. Gegen zehn Uhr wirkt die Trafikantin wieder gefasst. „Wissen Sie, es ist jetzt schon das vierte Mal, dass ich überfallen wurde“, erzählt sie. Die ersten beiden Male liegen bereits mehrere Jahre zurück – der vorletzte Überfall ereignete sich jedoch erst am 5. Juni.
Überfälle in frühen Morgenstunden
„Immer passiert es ganz in der Früh, wenn noch keine Leute auf der Straße sind“, schildert die Trafikantin. So auch diesmal: Es war kurz nach fünf Uhr morgens, das Geschäft hatte gerade erst geöffnet. „Zuerst kamen fünf Kunden in den Laden. Sobald die weg waren, kam der Räuber.“
Sie betätigte sofort den Notfallknopf, die Polizei traf auch wenige Minuten später am Tatort ein. Der Mann mit der Schlangenmaske war jedoch bereits geflüchtet.
Bilder vom Tatort
Freilich habe sie der Überfall mitgenommen, danach sei sie ganz zittrig gewesen, erzählt die Ladeninhaberin. Noch nervöser wirkt eine Stammkundin, die im Laden steht und eine Zigarette nach der anderen raucht: „Ich war früher selbst im Verkauf tätig. Ich weiß, dass man sich vor Überfällen fürchtet“, erzählt sie. Um ihrer Freundin, der Trafikantin, beizustehen, werde sie möglichst lange in der Trafik bleiben: „Wenn wir zu zweit sind, traut sich kein Räuber hier herein.“
Der Überfall am 5. Juni, der sei noch schlimmer gewesen, ergänzt die Trafikantin: „Da kam ein Mann ins Geschäft und kaufte Zigaretten. Wenige Minuten später ist er zurückgekommen und hat mich überfallen. Er war betrunken und er hat mir meine Halskette runter gerissen. Ich hatte Striemen am Hals.“
"Angst darf ich keine haben."
Aber Angst? Nein, große Angst habe sie nicht. „Die darf ich gar nicht haben. Sonst kann ich gleich zusperren. Nach so einem Vorfall muss man sofort wieder aufmachen.“ Aber sie überlege, außer montags künftig erst um 6 Uhr zu öffnen: „Weil da sind schon mehr Leute auf der Straße.“
Die Polizei fahndet nun nach dem Täter. Die Ladeninhaberin schätzt ihn auf etwa 25 Jahre. Er war schlank, trug eine dunkle Jogginghose und eine grauen Kapuzen-Pullover. Sein Akzent klang wienerisch.
Hinweise – auch vertraulich – werden am Landeskriminalamt Wien Außenstelle West unter der Telefonnummer 01-31310- 25800 entgegen genommen.