U4-Zug fuhr mit offener Tür
Pannen und Verzögerungen stehen bei der U4 seit längerem auf der Tagesordnung. Ein Zwischenfall Ende 2016 brachte die Fahrgäste in echte Gefahr: Wie KURIER-Recherchen ergaben, fuhr am siebten Dezember eine Garnitur der U4 zwischen den Stationen Schwedenplatz und Landstraße mit einer offenen Tür. Dabei dürfte dem Zug auch ein anderer entgegen gekommen sein.
Ein entsprechendes Handyvideo liegt dem KURIER vor. Man sieht darin, wie Menschen fassungslos in das schwarze Loch starren, wo eigentlich eine Tür sein sollte. "Nächster Halt im Nichts", kommentiert ein Fahrgast die Situation sarkastisch. Auch soll sich der Fahrer weder mit Durchsagen noch mit einer Entschuldigung gemeldet haben. Der schadhafte Zug war allerdings keiner von den alten Silberpfeilen sondern einer des neueren Typ V. Diese sollen die in die Jahre gekommenen Garnituren nach und nach ersetzen.
Die Wiener Linien bestätigen den Vorfall. "In so einem Fall sollte man bitte die Sicherheitseinrichtung im Zug nutzen und Kontakt mit den Fahrern aufnehmen, sie können dann sofort reagieren", sagt Wiener-Linien-Sprecher Daniel Amann. Dass eine U-Bahn mit offener Tür fahre, sei aber der absolute Ausnahmefall und in den vergangenen Jahren auch nicht vorgekommen.
Sorgenkind
Die U4 ist ohnehin das Sorgenkind der Wiener Linien. Fast den ganzen Sommer 2016 mussten Fahrgäste auf den Schienenersatzverkehr zwischen Hütteldorf und Schönbrunn umsteigen, da die U4 saniert wurde. Die Hoffnung auf weniger Störungen nach der Teilsanierung erfüllte sich aber nicht.
Der Musterschüler war 2016 die U2. Sie stand in der untersuchten Zeitspanne nur drei Mal wegen einer Weichenstörung und ein Mal wegen Gleisschadens still. So problemlos soll bald auch die U4 dahingleiten. "Bald" ist aber relativ, denn die Arbeiten zwischen Heiligenstadt und Hütteldorf sollen bis 2024 dauern. "Die U4 ist eine Baustelle. Trotzdem soll alles so ablaufen, dass die Fahrgäste sie weiter benützen können", sagt Answer Lang, Kommunikationschef der Wiener Linien. Generell seien von den 700 Zügen, die täglich auf der Linie fahren, nur rund ein Prozent von den Störungen betroffen. "Ich verstehe, dass das den Fahrgästen nicht viel hilft, wenn sie auf einen Zug warten, der nicht kommt. Trotzdem betrifft es im Schnitt sehr wenige Garnituren."