U1-Verlängerung: Der erste Blick in die neue U-Bahn
Von Josef Gebhard
Exakt 500 Tage noch, dann geht die Verlängerung der U1 bis nach Oberlaa in Betrieb. Das 4,6 Kilometer lange Teilstück mit fünf neuen Stationen geht am 2. September 2017 in Betrieb. Mit einer Gesamtlänge von 19 Kilometern löst dann die U1 die U6 als längste U-Bahn-Linie ab.
Unter und über der Erde sind die Arbeiten bereits weit fortgeschritten. In den Tunneln sind schon die Schienen verlegt, derzeit wird noch am Innenausbau der Stationen gearbeitet. In der neuen Station Troststraße etwa montieren die Arbeiter schon die Hinweisschilder auf den Bahnsteigen.
Davon konnten sich Verkehrsminister Gerald Klug und Stadträtin Ulli Sima (beide SPÖ) am Mittwoch überzeugen. Sie absolvierten gleichsam ihren Antrittsbesuch im Tunnel, denn die beiden sind erst seit Kurzem für Verkehr bzw. Wiener Linien zuständig. "Wir liegen im Zeitplan", versicherte Wiener-Linien-Geschäftsführer Günter Steinbauer am Mittwoch.
Die ersten Bilder:
Optisch warten auf die Passagiere keine größeren Überraschungen. Das Design der Stationen lehnt sich zwecks besserer Orientierung an jenes der bestehenden U1-Haltestellen an.
Im direkten Einzugsbereich der neuen Strecke leben rund 50.000 Menschen. Für sie verkürzt sich die Fahrzeit von Oberlaa zum Stephansplatz von derzeit knapp 30 auf 15 Minuten.
600 Millionen Euro
Die Bauarbeiten laufen bereits seit rund vier Jahren. Insgesamt werden in das Mega-Projekt rund 600 Millionen Euro investiert, wobei ungefähr die Hälfte der Bund beisteuert.
In der Station Alaudagasse wurden die baulichen Vorbereitungen für eine mögliche künftige Abzweigung der U1 nach Rothneusiedl getroffen. Ob dieser Streckenabschnitt eines Tages tatsächlich gebaut wird, ist derzeit aber noch völlig offen, heißt es bei den Wiener Linien.