Tunnel unter Schwedenplatz wäre möglich
Von Bernhard Ichner
Ein „Ende der Verkehrshölle“ fordert Ursula Stenzel. Die VP-Bezirksvorsteherin der Inneren Stadt plädiert dafür, den Autoverkehr vom Franz-Josefs-Kai unter den Morzin- bzw. den Schwedenplatz zu verlegen. „City-Tunnel“ nennt sie die Vision.
Im November beauftragte Stenzel Architekt Stephan Unger und Zivilingenieur Ortfried Friedreich mit einer technischen Machbarkeitsstudie. Deren Ergebnis liegt nun vor – und bestätigt die Realisierbarkeit des City-Tunnels. Für eine zweispurige Tunnelröhre wäre zwischen Salztorgasse und Biberstraße ausreichend Platz. Der nutzbare Hohlraum sei derzeit bloß mit Erdreich und Bauschutt aus der Zeit des U-Bahn-Baus gefüllt.
Die Kosten für die 550 Meter lange Untertunnelung sowie für die Neugestaltung von Morzin- und Schwedenplatz würden rund 50 Millionen Euro ausmachen. Für Stenzel steht aber der Mehrwert außer Zweifel: „Durch die Verlegung des Verkehrs würde sich der nutzbare Freiraum an der Oberfläche auf 30.000 verdreifachen.“ Außerdem würde die Innere Stadt direkt an die„Kleine Donau“ – den Donaukanal – herangeführt.
Vassilakou lässt prüfenDie Grünen im ersten Bezirk finden die Vorstellung von einem „Prachtboulevard“ zwischen Morzin- und Schwedenplatz zwar schön, sehen bei der Realisierung aber eine Reihe von Problemen. Zum einen habe man bei den Überlegungen die Straßenbahnlinien 1 und 2 sowie die Ring Tram außer Acht gelassen. Zum anderen seien für den Verkehr, der bei Marien- und Schwedenbrücke in den zweiten Bezirk abbiegt bzw. von der Taborstraße auf den Kai einbiegt, Abfahrts- und Auffahrtsrampen nötig.
Für Verkehrsstadträtin Maria Vassilakou ist die Umgestaltung des Schwedenplatzes jedenfalls ein wichtiges Vorhaben. Sie kündigt eine Verkehrszählung an und will die Machbarkeit einer Untertunnelung prüfen lassen.