Chronik/Wien

Türkische Brauerei Efes will Copa Cagrana übernehmen

Die unendliche Geschichte um Copa Cagrana an der Donauinsel in Wien ist um ein Kapitel reicher. Die türkische Brauereigruppe Efes soll ihr Interesse an der Wiener Fortgehmeile bekundet haben, berichtet das Magazin format. Generalpächter Norbert Weber bestätigte gegenüber dem KURIER die Gespräche. "Ja es stimmt, Efes hat mir ein Angebot vorgelegt." Neben Efes gebe es aber noch zwei weitere Interessenten, berichtet Weber: "Ich habe auch Angebote von einem bekannten Wiener Baumeister und einem Wiener Immobilienentwickler." Namen wollte Weber jedoch keine nennen.

Erste Option für Weber ist aber nach wie vor, die Copa Cagrana selbst weiter zu betreiben. "Ich hoffe noch immer, dass wir eine Lösung mit der Gemeinde finden. Immerhin habe ich die Copa Cagrana 20 Jahre lang aufgebaut."

"Er kann nicht verkaufen"

Bei der Stadt reagiert man verwundert über die jüngste Entwicklung. "Herr Weber kann dort nichts verkaufen", sagt Martin Jank vom Wiener Gewässermanagement. "Er ist nur Pächter der Grundstücke und hat das Recht auf Unterverpachtung." Allerdings laufen die Verträge für den Großteil der Copa Cagrana im Jahr 2018 aus. "Jeder der ihm ein Angebot legt, ist daher gut beraten auch mit der Stadt zu reden", sagt Jank. Allerdings hätte bis dato keiner der drei genannten Interessenten das Gespräch mit der Stadt gesucht.

Hinzu kommt, dass die Stadt das Areal in Zukunft selbst entwickeln will und wohl nicht mehr an private Investoren vergibt. "Glauben Sie mir, wir haben aus der Sache gelernt", betont Jank.

Seit 2010 liegen Weber und die Stadt Wien, respektive Ulli Sima als zuständige Stadträtin im Clinch. Das Areal am linken Ufer der Neuen Donau zieht immer weniger Besucher an, die Lokale wirken desolat. Zugleich soll Weber mit mehreren Mieten im Rückstand sein. Im Oktober 2010 zog die Stadt die Reißleine und brachte eine Räumungsklage ein. Seit damals forderte die Stadt Weber mehrmals auf, ein halb versunkenes Floß aus dem Wasser zu heben. Im Mai 2011 reichte es Sima. Sie ließ das Floß von der MA 45 entfernen.

Allerdings zu Unrecht, wie das Bezirksgericht Donaustadt im Mai dieses Jahres urteilte. Die von der Stadt vorgebrachte Gefährdung durch das Floß sah das Gericht nicht. Im Gegenteil. Sie gab der Besitzstörungsklage Webers recht. Daher sei die Stadt nun auch schuldig, „den früheren Zustand wieder herzustellen.“

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