TU-Räumung nach Fund einer hochexplosiven Säure
Mit gefährlichen Chemikalien wird an der Technischen Universität Wien häufig hantiert. In der Regel allerdings von Lehrkräften oder Studierenden. Dementsprechend überrascht war gestern, Montag, der Entsorgungsdienst, als er im Rahmen einer Entrümpelungsaktion auf hochexplosive Pikrinsäure im Lager des sogennanten "Geniegebäudes" stieß. Der TU-Sicherheitsdienst am betroffenen Campus Getreidemarkt im sechtsten Bezirk reagierte schnell und räumte das Gebäude.
Die Polizei wurde umgehend informiert und traf um 17 Uhr ein. Laut TU-Sprecher Herbert Kreuzeder hielt sich die Evakuierungsarbeit in Grenzen, da in dem Gebäude kaum Lehrveranstaltungen abgehalten werden. Nach der vollständigen Räumung sperrte die Polizei den Innenhof, ein Sprengstoffexperte führte die Erstuntersuchung durch und verständigte den Entschärfungsdienst der Cobra.
Aufgrund der Explosionsgefahr der Substanz setzte die Sprengstoffeinheit der Cobra einen Bombenschutz-Anhänger ein. Mit diesem wurden die Chemikalien zu einem geeigneten Vernichtungsplatz transportiert und dort umgehend zerstört. Eine Handvoll verbliebener TU-Mitarbeiter konnte im Anschluss die Arbeit fortsetzen.
Nicht die erste Räumung
Auf der Technischen Universität gab es in der Vergangenheit bereits mehrfach aufsehenerregende Evakuierungen. 2017 musste das Hauptgebäude am Karlsplatz aufgrund von Einsturzgefahr geräumt werden. Im Vorfeld wurden bei Bauarbeiten Steher im Fundament beschädigt.
2011 missglückte ein Laborexperiment der Studierenden und es kam zum Austritt giftiger Chemikalien. 70 Feuerwehrleute samt Schutzanzügen rückten aus. Drei Jahre später misslang erneut ein Versuch, was einen Brand mit meterhohen Rauchsäulen am Getreidemarkt zur Folge hatte. Verletzte gab es in beiden Fällen nicht.