Chronik/Wien

Traditionscafé Markusplatz hat für immer geschlossen

Ein renommiertes Kaffeehaus ist Geschichte: Das Markusplatz auf der Tuchlauben hat vor Kurzem zugesperrt, das Interieur wird derzeit abmontiert. "Wir haben mit 31. Dezember das Unternehmen liquidiert", sagt Betreiber Markus Muliar, Enkel des Schauspielers Fritz Muliar. "Man soll aufhören, wenn es am schönsten ist."

Zuletzt sei es immer schwieriger geworden, abseits der Stammgäste neue Kunden zu gewinnen. "Es ist zunehmend erkennbar, dass die Innenstadt entvölkert wird", sagt Muliar, der das Traditionslokal zehn Jahre betrieb. So würden die Menschen ihre Weihnachsgeschäfte lieber in Einkaufszentren oder im Internet als in der Innenstadt besorgen. Ein weiteres Problem seien die Rauchergesetze.

Vor Kurzem hatte das Markusplatz als erstes Café überhaupt von Gault Millau eine Haube erhalten. Die Geschäftsfläche soll von einer benachbarten Boutique übernommen werden, ist aus Branchenkreisen zu hören. Muliar selbst, der zuletzt ein vielbeachtetes Buch über seinen Großvater geschrieben hat, will sich jetzt erst einmal eine Auszeit gönnen.