Toter Säugling in Wien: Gutachten belastet die Eltern
Im Fall des im Februar mutmaßlich an den Folgen eines Schütteltraumas gestorbenen Babys in Wien belastet ein medizinisches Gutachten die unter Mordverdacht stehenden Eltern, berichtete die "Kronen Zeitung". Neben der Todesursache gäbe es auch Hinweise auf frühere Verletzungen, wie die Verteidigerin des Vaters, Astrid Wagner, auf APA-Nachfrage bestätigte. "Das Gutachten muss erst überprüft werden", sagte Wagner mit dem Hinweis, das der Bericht erst kürzlich erstellt wurde.
Die Staatsanwaltschaft ermittelt
Wagner betonte, dass die Verletzungen auch durch die schwierige Geburt - das Kind wurde drei Monate zuvor mittels Saugglocke entbunden - entstanden sein könnten. Die unter Mordverdacht stehenden Eltern befinden sich in Untersuchungshaft. Die Staatsanwaltschaft Wien ermittelt gegen den 29 Jahre alten Mann und die um drei Jahre jüngere Frau.
Die Mutter des Babys hatte am 3. Februar um 23.00 Uhr mit dem Säugling ein Krankenhaus aufgesucht, wo mit der Behandlung des mutmaßlich misshandelten Säuglings begonnen wurde. Für den kleinen Buben kam die ärztliche Hilfe zu spät. Er dürfte schon zum Zeitpunkt der stationären Aufnahme keine Gehirnfunktionen mehr gehabt haben.
Drei Tage später wurden die lebenserhaltenden Geräte abgeschaltet und der Bub für tot erklärt. Das Spital alarmierte in weiterer Folge die Polizei, da sich bei dem Baby die typischerweise auf ein so genanntes Schütteltrauma hindeutenden Hirnverletzungen zeigten. Der kleine Körper wies außerdem einen gebrochenen Arm und eine gebrochene Rippe auf. Offen und aus strafrechtlicher Sicht die entscheidende Frage ist, wer und unter welchen Umständen dem Kleinkind die letztlich tödlichen Verletzungen zugefügt hat.