Chronik/Wien

Sulzwiese: Kleingartensiedlung im Vorwahlkampf

Der Kleingartenverein Sulzwiese ist der letzte in der Leopoldstadt, in dem ganzjähriges Wohnen noch nicht erlaubt ist. Seit 2009 kämpfen die Pächter bereits gegen diesen Umstand an – nun könnte ihrem Wunsch nach einer Öffnung stattgegeben werden.

49 von 53 Pächtern haben jedenfalls einen schriftlich festgehaltenen Einspruch gegen die derzeitige Situation an die zuständige Magistratsabteilung 21 (Flächennutzung) geschickt – inklusive Unterstützungserklärungen von den Obmännern der anderen Kleingartenvereine in der Leopoldstadt. Gestern, Dienstag, war die Causa dann Thema in der Bauausschusssitzung.

Kritik kommt nun von der SPÖ: Ihren Antrag zur Freigabe des ganzjährigen Wohnens haben nämlich alle Fraktionen unterzeichnet – bis auf die Grünen.

Prater schützen

Der grüne Bezirksrat Adi Hasch erläutert den Grund für die Absage: "Diese Gärten mitten im Grünen sind nicht für eine ganzjährige Nutzung geeignet. Die notwendige Infrastruktur fehlt. Als nächstes möchte der Verein dann mehr Parkplätze. Wo sollen die hin, mitten im Prater?"

Bezirksvorsteher Karlheinz Hora (SPÖ) weist diese Argumente zurück. Kürzlich sei im Gemeinderat sogar die ganzjährige Öffnung eines Kleingartenvereins im Biospährenpark Wienerwald beschlossen worden. Dort gebe es auch keine Probleme. Wo sei denn da der Unterschied?

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Hora findet es schade, dass die Grünen den Wunsch der Kleingärtner ignorieren.

Darauf erwidert Adi Hasch: "Wir sind nicht bereit, den grünen Prater für ein paar Wählerstimmen zu verkaufen."

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Die Leopoldstädter müssen im Herbst nämlich gleich zwei Mal wählen. Nach Anfechtung der FPÖ muss neben der Präsidentschaftswahl hier auch die Bezirksvertretungswahl wiederholt werden.

Für die Kleingärtner in der Sulzwiese heißt es indes weiter hoffen. Der Antrag aus der Bezirksausschusssitzung geht nun weiter an den Gemeinderat.