Chronik/Wien

Strache: „Papa-Monat muss attraktiver werden“

In seiner Stimme schwingt eine Sanftmut mit, die die Öffentlichkeit bei Heinz-Christian Strache eigentlich nicht kennt. „Hendrik ist ein wunderschöner niederdeutscher Name, der verwandt mit Heinrich ist und sich daraus ableitet. Heinz ist die Kurzform“, schwärmt der FPÖ-Vizekanzler regelrecht. „ Der Name hat in meiner Familie eine gewisse Tradition. Mein Großvater hieß Heinrich und mein Vater Heinz.“ Auf Christian als zweiten Vornamen haben die Eltern allerdings verzichtet.

Am Wochenende wird Strache mit seiner Frau Philippa und Sohn Hendrik das Spital verlassen. Die vergangenen Tage hat der FPÖ-Vizekanzler auch bei seiner Familie im Spital übernachtet. Bis 11. Februar wird sein Papa-Monat dauern. Nur für die Regierungsklausur kommende Woche und die wöchentlichen Ministerräte wird der FPÖ-Politiker seine „Baby-Pause“ unterbrechen.

Strache verärgert

Im Strache-Heim wird es rund gehen, denn neben Baby Hendrik gibt es seit wenigen Wochen auch einen sechs Monate jungen Hund – quasi Babys im Doppelpack sind nun zu betreuen.

Mit Straches Sanftmut ist es aber schnell vorbei, wenn man den FPÖ-Chef danach fragt, ob beim Geburtstermin 1. Jänner 2019 medizinisch nachgeholfen wurde. Das, so Strache, verletze „die Privatsphäre seiner Familie“, und ein Neujahrsbaby kommt kurz nach Mitternacht zur Welt und „nicht am Nachmittag um 14.42 Uhr“.

Wirbel um das Strache-Baby gab es Netz sehr viel. Dutzende Hasspostings gegen Straches neue Familie – und plötzlich tauchte auch ein rassistisches Posting auf, gekennzeichnet mit einem FPÖ-Burgenland-Banner.

In dem zu einem Bericht über das Neujahrsbaby auf Krone.at geposteten und inzwischen gelöschten Kommentar hieß es: „Unser Neujahrsbaby heißt Hendrik Strache und kein Kanakenbaby!!!“ Dieses Posting verärgert Strache: „Dieser Account ist eine Fälschung. Hier wurde wieder die Silberstein-Methode, die wir aus dem Wahlkampf kennen, angewendet. Es wird bereits ermittelt, wer hinten diesem Fake-Account steckt“, so der Vizekanzler.

Beim Papamonat sieht er sich durchaus als Role-Model. Er hat sich zum Ziel gesetzt, den Papamonat „attraktiver zu machen“, damit ihn künftig mehr Männer in Anspruch nehmen. Bis jetzt sind es nur fünf Prozent. Zuerst müsse man aber evaluieren. „In Oberösterreich wird der Papamonat am häufigsten in Anspruch genommen. Hier passiert eine gezielte Informationspolitik. Ein rechtlicher Anspruch wird zu prüfen sein.“ Auch die Anhebung des Papa-Monat-Geldes ist denkbar. Bisher erhalten Väter in dieser Zeit nur 700 Euro.