Stadt Wien schaffte schon 2019 das Nulldefizit
Von Josef Gebhard
Das Jahr ist zwar erst wenige Tage alt, doch die SPÖ versucht bereits eifrig Pluspunkte für den bevorstehenden Wien-Wahlkampf zu sammeln. Diesmal mit einer positiven Nachricht aus dem Finanzressort: Das eigentlich erst für 2020 angepeilte Nulldefizit wurde bereits 2019 erreicht. Das zeigen die vorläufigen Zahlen aus dem Rechnungsabschluss.
Konkret heißt das: Statt der für das Vorjahr ursprünglich noch veranschlagten Neuverschuldung von 188 Millionen Euro (die über Fremdmittel hätte abgedeckt werden müssen), konnte tatsächlich eine „schwarze Null“ erreicht werden.„Es waren ein sehr disziplinierter Budgetvollzug und die gute Konjunkturlage, die zu diesem Resultat geführt haben“, sagen Finanzstadtrat Peter Hanke und Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ). Dieses habe man erzielt, ohne bei den Leistungen für die Bevölkerung Wiens zu sparen, betonen die beiden.
Durch das enorme Bevölkerungswachstum (plus 300.000 Einwohner seit 2003) seien auch die Einnahmen stark gewachsen, heißt es im Finanzressort. Doch trotz der starken Bevölkerungszunahme sei es gelungen, in der Verwaltung zu sparen. „Dabei handelte es sich um eine Vielzahl kleiner Maßnahmen, die zusammengerechnet sehr viel ausmachen. Zum Beispiel die Zusammenlegung der Standesämter“, sagt ein Hanke-Sprecher.
Schuldenabbau
Erstmals seit etlichen Jahren will man 2020 Schulden zurückzahlen – und zwar im Ausmaß von 182 Millionen Euro. Somit wird sich der Gesamtschuldenstand im aktuellen Finanzjahr von 6,86 auf 6,68 Milliarden Euro verringern (siehe Grafik).
Im Hanke-Ressort geht man davon aus, dass Wien auch die nächsten Jahre ohne Neuverschuldung auskommen wird – obwohl die Konjunktur-Prognosen mittlerweile alles andere als rosig sind.
Mit seinem starken Fokus auf den Dienstleistungssektor sei die Wiener Wirtschaft deutlich besser auf einen möglichen Abschwung vorbereitet als die sehr exportorientierten westlichen Bundesländer, ist man überzeugt.