Chronik/Wien

Spritzwein, Selfies und Wahlkampf-Support

Krise? Welche Krise? Während es in der Bundespolitik wegen des Obmannwechsels in der ÖVP und möglicher Neuwahlen rund geht, nahm Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ) am Montag ein Bad in der Menge – beim Spritzertrinken mit Studierenden.

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Kurz vor 14.30 Uhr traf der Bürgermeister – mit StadträtinUlli Simaund SPÖ-Wien-LandegeschäftsführerinSybille Straubingerim Schlepptau – beim Spritzerstand des Verbands Sozialistischer Student_innen Österreichs" (VSStÖ) vor der Hauptuni ein. 40 Liter Grünen Veltliner vom Roten Haus hatte der VSStÖ vorbereitet: "Kenner und Kennerinnen wissen, was er gerne trinkt", sagte Raffaela Tschernitz vom VSStÖ. Eingekühlt wurde der Wein übrigens von Häupls Sohn Bernhard, der für den "technischen Support" am Spritzerstand zuständig war.

Häupl hatte dem VSStÖ ob der ab Dienstag anstehenden ÖH-Wahlen Unterstützung im Wahlkampf angeboten. Doch aus dem Plan, der Bürgermeister werde Spritzer an die Studierenden verteilen, wurde nichts. Häupl wurde umringt, die Studenten standen Schlange um ein Selfie.

Ob er das Bad in der Menge genieße, angesichts der Nachfolge-Debatte in seiner Partei? "Welche Nachfolgedebatte? Ich genieße es einfach, unter Freunden zu sein", sagte Häupl und verwies darauf, drei Jahre lang Vorsitzender des VSStÖ gewesen zu sein.

Angesprochen darauf, ob eine etwaige neue Koalition nach einer Neuwahl im Herbst etwas daran ändere, wer ihm als Bürgermeister nachfolgt, sagt er nur: "Ich wüsste nicht, was das ändern würde." Er halte nach wie vor an seinem Plan, sich in einem "angemessenen" Zeitrahmen nach der nächsten Nationalratswahl zurückzuziehen, fest. Bis dahin wolle er den Bundeskanzler im Wahlkampf unterstützen. Nach der Frage einer Studentin, ob er nicht doch bleiben wolle, scherzte Häupl: "Aufgrund anwesender journalistischer Kollegen kann ich Ihnen diese Frage nicht beantworten."

Schon am Vormittag stellte Häupl klar, dass ein Wechsel in die Bundespolitik für ihn nicht infrage komme. Zu den Umwälzungen in der ÖVP wollte er sich nicht näher äußern, nur so viel: "Wo Kurz drauf steht, ist die ÖVP drinnen."

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Den Spritzer-Ausschenk-Dienst des Bürgermeisters übernahm übrigens Umweltstadträtin Ulli Sima. "So ist die Arbeitsteilung bei uns. Er macht die Selfies, ich mach’ die Arbeit."