Chronik/Wien

"Spender-Guide" für West- und Hauptbahnhof

Am Dienstag noch standen Zahnbürsten und Hygieneartikel ganz oben auf der „Wunschliste“ der freiwilligen Helfer am Westbahnhof. Nach dem Aufruf, dass diese Spenden benötigt werden, sind die Lager am Mittwoch voll: „Wir haben alles an Sachspenden hier was gebraucht wird. Im Moment bringt Geld die Flüchtlinge am besten weiter“, sagt Judith K., eine freiwillige Helferin.

Die Erklärung warum Bares für die Ankömmlinge nun am hilfreichsten ist, ist denkbar einfach:

„Wir müssen Zugtickets kaufen, damit die Menschen weiter reisen können“, sagt Judith K.


Wer spenden möchte, kann das auf den Bahnsteigen tun. Mittlerweile tragen alle Freiwilligen gleichfarbige, rote T-Shirts und sind so leicht zu erkennen. Auch direkt beim Lager am Seiteneingang des Westbahnhofs können Spenden abgegeben werden. (Der Eingang befindet sich auf der Seite der Äußeren Mariahilfer Straße.)

Am Hauptbahnhof werden mit Stand Mittwoch, 21 Uhr, warme Kleidung, Rucksäcke, Decken, Männerschuhe, Kinderschuhe und -jacken für 9- bis 14-Jährige sowie Damen- und Herrenunterwäsche gebraucht. Auch Hygieneartikel wie Männershampoo, Deo und Rasierschaum gehen zur Neige.

Am Abend der dringende Aufruf: Zur Recherche für Routen, etc. brauchen die Helfer Laptops und so genannte Akku-Packs (mobile Ladegeräte für Handys).

Außerdem werden Juristen gesucht, die Flüchtlinge für die Weiterreise beraten.

Impressionen vom Westbahnhof:

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Auch Dinge, die nicht unbedingt gebraucht werden - wie Spielsachen - sind vorhanden. Immer wieder kommen am Mittwochvormittag Menschen zu den Helfern, geben ihnen Geldscheine und fragen was gebraucht wird. „Gestern haben manche sogar mehrere Paar nagelneue Schuhe und Regenjacken gekauft und hergebracht“, sagt K.

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Auf die Frage, ob sie bei einer etwaigen Öffnung des Budapester Bahnhofs auf einen erneuten Ansturm von Flüchtlingen gerüstet wären, nickt Judith K. nur zuversichtlich: "Wir unterhalten uns natürlich viel und rechnen damit, dass das bald passieren wird. Aber die Hiflsbereitschaft der Spender ist so groß, das werden wir auch schaffen."