Vor dem Derby: Null Toleranz gegen Gewalt
Von Michael Berger
Vor dem Anpfiff zum 308. Wiener Fußball-Derby läuten in den Chefetagen beider Traditionsvereine sowie der Polizei die Alarmglocken. Denn in den vergangenen Jahren fielen die Hardcore-Fans von Rapid und Austria immer wieder durch gewalttätige Exzesse auf.
Das Hütteldorfer Hanappi-Stadion ist am Sonntag ab 16.30 Uhr mit 17.000 Fußball-Fans ausverkauft. Doch ein kleiner Teil der gewaltbereiten Krawallbrüder – egal, ob grün oder violett – bereiten den Verantwortlichen schon zum Start der Frühjahrs-Saison Kopfzerbrechen. Die Vorzeichen stehen auf Konfrontation.
Denn bei dem Testspiel 1. FC Köln gegen die Wiener Austria stoppten deutsche und österreichische Verfassungsschützer einen Kleinbus der Austrianer. Illegale Pyrotechnik und selbst hergestellte Sprengmittel wurden konfisziert. 25 Fans standen während des Spieles in Köln unter Arrest.
Über fünf Rapidler wurde, wie berichtet, vergangenen Donnerstag in Wien die U-Haft verhängt. Sie randalierten im September beim Test-Match Nürnberg gegen Rapid. Sämtliche Verdächtige – darunter auch der ehemalige Ultra-Chef Oliver P. – waren bereits bei den Ausschreitungen am Wiener Westbahnhof im Mai 2009 beteiligt. Die somit amtsbekannten Fußball-Fans hatten trotzdem Zugang zum Hanappi-Stadion. Ein Umstand der bei der Justiz für Kopfschütteln sorgte.
1000 Polizisten
Am Sonntag sollen über 1000 Uniformierte Krawalle und vor allem einen Platzsturm (wie beim Derby im Mai 2011) verhindern.
Und auch die Wiener Linien greifen zumindest im Ansatz auf eine alt bewährte Tradition zurück. Sprecher Daniel Amann erklärt: „Vom Karlsplatz fährt eine eigene Garnitur für die Austria-Fans nach Hütteldorf. Allerdings bleibt der Zug in jeder Station stehen und es kann jeder Passagier zusteigen. Der Silberpfeil ist aber für eine kollektive Anreise der Violetten gedacht.“
Bei den Wiener Top-Vereinen wurde zuletzt die Gewaltbereitschaft der Anhänger thematisiert sowie Initiativen gegen Gewalt in den Stadien angesprochen. Tenor: „Krawalle haben bei dem Derby nichts zu suchen.“