Chronik/Wien

Sicher im Club: Das Loft in Wien bietet ein eigenes Awareness-Team

Vor dem Eingang des „Loft“ am Gürtel steht eine Mitarbeiterin, die von von Lichterketten umhüllt ist. Während sie die Ausweise der Besucherinnen und Besucher kontrolliert, betont sie: „Falls ihr euch unsicher oder unwohl fühlt, sucht jemanden mit Lichterketten auf.“

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Clubs, in Lichterketten eingewickelt, sind tatsächlich keine Securities, sondern Teil eines hauseigenen „Awareness-Teams“, das seit Herbst 2023 jeden Samstag im Loft eingesetzt wird. „Das Team hat die Aufgabe, Betroffenen von Diskriminierung und persönlichen Grenzüberschreitungen beizustehen und im Interesse dieser Betroffenen zu handeln“, erklärt Loft-Pressesprecher Stefan Fürnkranz.

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Sprich: Sollte es zu einem Übergriff kommen, sucht das Awareness-Team nach der Meldung im Regelfall das Gespräch mit der beschuldigten Person und versucht, diese für ihr problematisches Verhalten zu sensibilisieren. „Je nach Ausprägung des Vorfalls kann es auch gleich zu einem Verweis kommen“, sagt Fürnkranz.

Sicheres Feiern

Ausschlaggebend für die Einführung des Awareness-Teams im Loft waren laut Fürnkranz aktuelle gesellschaftliche Herausforderungen. Dementsprechend habe das Lokal während des Lockdowns sein Sicherheitskonzept überarbeitet: „Als moderner Club wollen wir Verantwortung dahingehend übernehmen, dass wir unseren Gästen einen möglichst sicheren Raum zur freien Entfaltung und zum Wohlfühlen geben können.“

Gerade von weiblichen Personen werde das Angebot sehr gut angenommen. „Ich finde, es gibt einem vor allem als Frau ein sichereres Gefühl beim Feiern und man muss nicht ständig besorgt sein“, sagt eine Besucherin.

Teams der Stadt

Im Grunde genommen sind Awareness-Teams in der Stadt nichts Neues. Neben privaten Teams, wie dem des Loft, stellt auch die Stadt Wien seit 2021 Awareness-Mitarbeiterinnen ein. Diese patrouillieren während der Sommermonate an öffentlichen Plätzen und Orten. Im vergangenen Jahr zum Beispiel waren jeweils drei Teams, bestehend aus je vier Personen, zwischen Juni und September freitags, samstags und vor Feiertagen von 19 bis 4 Uhr unter anderem am Karlsplatz, am Donaukanal sowie an Plätzen entlang des Rings im Einsatz.

Die Bilanz: Über 20.300 Beratungsgespräche wurden geführt und in mehreren hundert Situationen waren die Awareness-Teams zur Stelle, sei es für Erste Hilfe, Betreuung durch Gespräche oder Konfliktintervention. Auch dieses Jahr sollen die Teams ihre Arbeit fortsetzen, wie im Gemeinderat Ende 2023 beschlossen wurde.