"Science Buster" Gruber soll für roten Urknall sorgen
Von Bernhard Ichner
Hauptberuflich erklärt er Studenten und in seinem Nebenjob als "Science Buster" Kabarettbesuchern die Naturgesetze. Im Vorfeld der Wirtschaftskammer-Wahl (von 24. bis 26. Februar) begibt sich Physiker Werner Gruber dagegen auf ungewohntes Terrain: Statt als Kandidat steigt er als "Testimonial" für den Sozialdemokratischen Wirtschaftsverband (SWV) in den Ring.
Nicht etwa, weil er politische Ambitionen hätte – "ich bin bloß politischer Zaungast" –, sondern weil ihm "sozialdemokratische Werte nicht ganz unwichtig" seien. "Präsident Fritz Strobl möchte wichtige Dinge durchsetzen. Dabei will ich ihn unterstützen", sagt Gruber. Ihm persönlich sei zum Beispiel der 20-prozentige Krankenkassen-Selbstbehalt für Selbstständige ein Dorn im Auge.
Absolute brechen
Bei Wahlkampf-Events werde Gruber auf amüsante Art das eher trockene Thema Wirtschaftskammer "entstauben", erklärt der Wiener SWV-Geschäftsführer Peko Baxant. Erklärtes Ziel der Sozialdemokraten sei, die absolute Mehrheit des VP-Wirtschaftsbundes zu brechen und die Wahlbeteiligung zu heben. Quasi eine "neue Wirtschaftskammer" – darum auch das "Urknall-Sujet" mit Testimonial Gruber.
Im Mittelpunkt des roten Interesses stehen die rund 70.000 Wiener Einpersonen-Unternehmen. "Deren Wahlbeteiligung war immer unterdurchschnittlich. Und das ist von jenen, die in der Kammer an der Macht sind, durchaus gewollt", meint Baxant. "Denn beim Wirtschaftsbund weiß man, dass die Absolute weg ist, wenn Menschen mit einem Durchschnittseinkommen von 800 bis 1200 Euro, ohne soziale Absicherung und ohne Krankengeld wählen gehen."