Chronik/Wien

Schwedenplatz soll grüner und offener werden

"Der Schwedenplatz hat ein Riesenproblem", sagt Architekt Wolf Auch. "Überall steht etwas herum, überall sind Laufwege verstellt." Sein Geschäftspartner Klaus Neumann findet gar, der Schwedenplatz sei ein "Unort". Die beiden Münchener Architekten gingen als Sieger aus dem EU-weiten Architektenwettbewerb zur Umgestaltung des Schwedenplatzes hervor.

Deren Pläne wurden am Montag von Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou (Grüne) und dem Bezirksvorsteher der Inneren Stadt, Markus Figl (ÖVP), gemeinsam präsentiert. "Der Schwedenplatz ist zerspragelt, wie es auf gut Wienerisch heißt", sagte Vassilakou. Jetzt soll er "ein neues Gesicht" bekommen: "Mit mehr Grün, mehr Übersicht, mehr Platz. Wir müssen aufräumen", sagte Vassilakou.

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Konkret bedeutet das: Die Fläche vom Leopold-Figl-Hof im Westen bis zur Postgasse im Osten wird "entrümpelt". "Der Platz soll den Anrainern als Lebensraum zurückgegeben werden", sagte Bezirkschef Figl. Zum Morzinplatz hin wird eine höher gelegte Grünfläche angelegt; insgesamt teilt sich das Grün in zwei Rasenflächen von insgesamt 3300 auf.

Ginkgo-Schleier

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Entlang des Franz-Josefs-Kais sollen Ginkgo-Bäume neu gepflanzt werden, die Architekten nennen das einen "Baumschleier". Sinn dahinter ist die Integration der Verkehrsteilnehmer, denn, wie der stellvertretende Jury-Vorsitzende erklärte: "Autofahrer sind ja auch Menschen."

Mit diesem Konzept wollen die Architekten den Anliegen der Bürger gerecht werden, die sich während des Bürgerbeteiligungsverfahrens stark für mehr Grünflächen ausgesprochen haben.

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Die Neugestaltung erfolgt in zwei Etappen: Die erste soll frühestens 2018, eher 2020 erfolgen – sobald der Umbau des Stephansplatzes abgeschlossen ist. Dann werden die Bäume gepflanzt und neues Pflaster verlegt. Außerdem werden die Verhandlungen mit den Kiosk-Betreibern und der Tankstelle starten, die ja abgesiedelt werden sollen.

In der zweiten Etappe sollen die Straßenbahngleise zur Straße hin und die Abbiegespur für Autos auf die gerade verlaufende Fahrspur verlegt werden. "Ich bin hoffnungsfroh, dass wir das Projekt bis 2025 abschließen", sagte Vassilakou. Die Kosten betragen rund 20 Millionen Euro.

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