Schüler beschwert sich über grausige Unterkunft
Von Julia Schrenk
"Bereits im Eingangsbereich roch es sehr komisch und die Hausmeister begrüßten uns unfreundlich. Nach ca. fünf Minuten kam der Oberhausmeister (...) und klärte uns lautstark über die Hausordnung auf. Wir fühlten uns wie Neuankömmlinge in einem Gefängnis."
Die Zeilen stammen laut FPÖ von einem Schüler aus der Hauptschule Bad Leonfelden, OÖ, der mit seiner Klasse auf Wien-Woche war. Der Brief erreichte den Nationalratsabgeordneten Walter Rosenkranz (FPÖ), der zu dem Thema eine parlamentarische Anfrage an Bildungsministerin Gabriele Heinisch-Hosek (SPÖ) gestellt hat. In seinem Brief beklagt der Schüler den Zustand der Jugendherberge in der Wiener Hirschengasse im 6. Bezirk. "In unseren Zimmern sahen wir auf den ersten Blick, dass die Kästen sehr ramponiert und mit verschiedenen nationalsozialistischen Zeichen großräumig bemalt waren. Danach begutachteten wir die Decken und Pölster, wo wir gleich verschiedene Flecken von Blut und vermutlich Erbrochenem entdeckten."
In seiner Anfrage stellt Rosenkranz die Frage, "warum gerade unserer Jugend Unterkünfte zugemutet werden, wie man sie keinem Bundesheer-Rekruten oder Asylwerber antun würde."
Kontrollen
Der Betreiber der Jugendherberge wollten nicht Stellung nehmen. Die Unterkunft wurde vom Bildungsministerium an die Schule vermittelt. Aus dem Büro der zuständigen Ministerin heißt es, dass man der Beantwortung der parlamentarischen Anfrage nicht vorgreife möchte. Die Jugendherbergen, die im Zuge der Wien-Aktion (einer Angebot für Wien-Wochen für Schulen und Jugendgruppen aus den Bundesländern) werde pro Semester ein bis zwei Mal kontrolliert, bei Beschwerden werde sofort Kontakt mit den Betreibern aufgenommen. Die Wien-Woche in diesen Herbergen kostet (inklusive Vollpension und Theaterbesuch) 158 Euro. Mit dem Angebot wolle man möglichst vielen Schülern ermöglichen, an einer Wien-Woche teilnehmen zu können.