Chronik/Wien

Schönbrunner Orang-Utan-Jungtier ist ein Weibchen

Das Orang-Utan-Jungtier im Wiener Tiergarten Schönbrunn ist ein Weibchen, teilte der Zoo am Dienstag mit. Vor rund einem Monat zur Welt gekommen, hänge es derzeit meist am Bauch seiner Mutter, trinke an der Brust und schlafe danach ein. Als "Mädchen" könne "die Kleine lange bei uns im Tiergarten bleiben".

Denn auch in der Wildbahn lebt weiblicher Nachwuchs selbst nach der Entwöhnung meist in der Nachbarschaft der Mutter", erklärt  Revierleiterin Sandra Keiblinger.

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Männliche Orang-Utans hingegen ziehen weiter weg, um sich im besten Fall ihr eigenes Revier zu suchen. Sie würden daher im Rahmen des Europäischen Erhaltungszuchtprogrammes an andere zoologische Gärten vermittelt werden.

Eng an die Mutter geklammert

Da sich die Kleinen noch eng an die Mutter klammern, dauert es normalerweise etwas, bis das Geschlecht festgestellt werden kann. Man müsse warten, bis sich das Baby so drehe, dass man das Geschlecht erkennen könne, heißt es Seitens des Tiergartens.

Und der Name? Auch der steht schon fest: "Nilah" soll das Kleine künftig heißen. Der Name stammt aus dem Indonesischen und bedeutet so viel wie "Erfolg".

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Jungtier entwickelt sich prächtig

Das Jungtier habe sich dank der Fürsorge der Mutter jedenfalls prächtig entwickelt. Orang-Utan-Weibchen versorgen ihren Nachwuchs selbstständig und ohne männliche Verstärkung. Dabei formen sie eine enge Bindung mit dem Jungtier und bringen ihm über Jahre hinweg alle lebensnotwendigen Fertigkeiten wie Klettern, Nahrungssuche und Sozialverhalten bei. Wenn der Neuzugang etwas größer ist, wartet bereits der letztjährige Nachwuchs als Spielgefährtin.

"Wichtiger Beitrag zur Erhaltungszucht"

"Unser junges Orang-Weibchen ist genetisch ein wichtiger Beitrag zum Europäischen Erhaltungszuchtprogramm. So können wir etwas zum Aufbau einer Reservepopulation außerhalb des Lebensraumes beisteuern. Mit unseren zugezogenen Weibchen und dem weiblichen Nachwuchs haben wir einen wichtigen Grundstein für eine erfolgreiche Zuchtgruppe gelegt", sagte der zoologische Abteilungsleiter Folko Balfanz.

Der Tiergarten unterstützt auch die Schutzbemühungen des Hutan-Projekts in der Region Kinabatangan auf der Insel Borneo. Dort werden Korridore zwischen intakten Waldgebieten aufgeforstet, um Wildtieren Wanderungen zu ermöglichen. Die Bemühungen kommen auch Nasenaffen, Müller-Gibbons, Borneo-Zwergelefanten, Sunda-Nebelpardern sowie Malaienbären zugute.

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