Chronik/Wien

Schönbrunn: Grüne Baumeidechse geschlüpft

Erstmals in einem Zoo ist vor einem Monat in Schönbrunn eine Grüne Baumeidechse geschlüpft. Die Tiere sind in Kenia und Tansania heimisch, aber eng mit den heimischen Eidechsen verwandt. "Sie leben ausschließlich auf Bäumen und werden nur sehr selten beobachtet. Über ihre Lebensweise ist deshalb so gut wie nichts bekannt", teilte Tiergartendirektorin Dagmar Schratter in einer Aussendung mit.

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Rätselhaft

Ob Grüne Baumeidechsen ihre Eier in der freien Natur vergraben oder auf Bäumen in Ritzen oder auf Moos ablegen, ist ein großes Rätsel, hieß es weiter. In Schönbrunn wurde das Ei, mit dem die Nachzucht gelang, am Boden abgelegt und dann rund 100 Tage im Inkubator ausgebrütet, wie auf APA-Nachfrage erklärt wurde. Die Tierpfleger hatten immer wieder die äußeren Bedingungen verändert - den Boden, die Temperatur und die Luftfeuchtigkeit - bis das Jungtier schließlich geschlüpft ist. Die Echse befindet sich derzeit hinter den Kulissen des Terrarienhauses.

Die grasgrünen Tiere erreichen eine Körperlänge von bis zu zwölf Zentimetern, ihr Schwanz wird aber fast doppelt so lang. "Wie bei Chamäleons, Skinken oder anderen baumbewohnenden Reptilien hat sich ihr Schwanz zu einem Greifschwanz entwickelt. Sie setzen ihn wie eine Hand geschickt zum Festhalten ein", erläuterte Schratter. Sie ernähren sich in erster Linie von Insekten.

Mit dem Schlupf des Jungtieres will der Tiergarten Schönbrunn nun wichtige Daten über Grüne Baumeidechse sammeln. Der Zoo hofft außerdem, dass sich der Zuchterfolg in Kürze wiederholt, vor einer Woche wurden wieder fünf Eier gelegt.

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